Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 186
(PDF, 38 MB)
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Neues Schrifttum

sien {Monica Sinderhauf, „Die Reform von St. Blasien", S. 125-140) verwiesen werden
soll, deren Wirkung sich indes wie jene vieler anderer nach wenigen Jahrzehnten
erschöpfte. Die große Ausnahme für das Spätmittelalter stellt die Bursfelder Kongregation
{Walter Ziegler, S. 315-408) dar, die unter allen benediktinischen Verbänden
jener Epoche als einzige einen straffen und dauerhaft wirksamen Verband errichten
konnte und durch eigene jährlich abzuhaltende Generalkapitel den inneren Zusammenhalt
sicherte.

Die auf das Tridentinum folgenden kirchlichen Reformmaßnahmen auf breiter
Ebene mündeten in eine Reihe von Kongregationsgründungen, die für die Zeit des
Alten Reiches maßgeblich blieben. Als regionale Verbände konstituierten sich 1602
die schweizerische Kongregation, 1603 die oberschwäbische, 1617/1625 die österreichische
Kongregation. Die Initiativen der Jahre 1624 bis 1629 zur Gründung einer
allgemeinen deutschen Kongregation waren indes noch nicht von Erfolg gekrönt
{Friedrich Hermann: „Versuche zur Gründung einer allgemeinen deutschen Benediktiner
-Kongregation, S. 419-432; hier wird wohl S. 422 „16. Jhs." zu „17. Jhs." zu
korrigieren sein)

Der für das Alte Reich an geistlichen Institut(ion)en außerordentlich fruchtbare
oberschwäbische Raum hat zwischen 1603 und den säkularisationsbedingten Auflösungen
zu Beginn des 19. Jahrhunderts ebenfalls eine Reihe von Klöstern gekannt, die
Mitglied einer „oberschwäbischen" Kongregation waren {Franz Quarthai: „Die
Oberschwäbische Benediktinerkongregation vom hl. Joseph", S. 477-543). Hierzu
gehörten u.a. die Klöster von Weingarten, Petershausen, Ochsenhausen, Zwiefalten,
Wiblingen, Mehrerau; hierzu gehörten aber auch vom traditionellen Oberschwaben
eher entfernte Gemeinschaften wie jene in St. Peter (Schwarzwald), während einige
württembergische Konvente, bedingt durch die konfessionellen Verschiebungen im
Zuge des 30jährigen Krieges nur jeweils auf Grund der Auswirkungen des Restitutionsediktes
von 1629 bis 1648 der Kongregation angehörten (Hirsau, Alpirsbach, Reichenbach
, Blaubeuren, Lorch, Murrhardt, Gottesaue, Anhausen). Die Kongregation
konzentrierte sich schließlich also doch wieder auf den Großraum Bodensee. Dieser
Zusammenschluss stand ganz im Zeichen der nachtridentinischen Reformbewegung
und bereitete sich seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor. Die 1603 druch den
Papst bestätigte Kongregation wurde zunächst nur von sieben Klöstern gebildet,
doch war die Aufnahme weiterer Klöster von vornherein möglich. Von Anfang an
bemühte man sich mit Ernst um eine Vereinheitlichung der monastischen Gewohnheiten
und schreckte auch nicht vor einschneidenden Neuerungen zurück. Auch hier
wurde vornehmlich auf das typische Mittel der Visitation der einzelnen Klöster
zurückgegriffen. Trotz der starken spirituellen Gemeinsamkeiten mit der 1602
gegründeten Schweizer Kongregation kam es allerdings nicht zu der mehrfach vorgeschlagenen
Vereinigung mit dieser. Die „Consuetudines und Statuten" (vgl. S. 507-
515), „Liturgie und Spiritualität" (vgl. S. 519-531), „Noviziat und Studium" (vgl.
532-537) prägten des Weiteren die Besonderheiten wie auch evtl. Ubereinstimmungen
, die der Oberschwäbischen Kongregation ihr spezifisches Profil gaben.

Das 19. und 20. Jahrhunderte deckt in dem vorliegenden Band gut 200 Druckseiten
ab und verweist auf jene Epoche des nach den weiträumigen Säkularisationen
gleichfalls wiederauflebenden Benediktinerordens, seiner Hoch-Zeiten bis in jüngere

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