Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 191
(PDF, 38 MB)
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Neues Schrifttum

Gerhard Kittelberger (Hg.), 850 Jahre Ofterdingen im Steinlachtal. Festbuch
zur Erstnennung des Dorfes um 1150. Ofterdingen: Selbstverlag 2000, 477 S.,
zahlr. Abb.

Es gibt zwei Möglichkeiten, an die Erstellung einer Ortsgeschichte heranzugehen:
Entweder sie wird von einer einzelnen Person verfasst, die dann häufig mehrere Jahre
daran arbeitet, mitunter sogar Jahrzehnte. Das auf diese Weise entstehende Produkt
wird in den meisten Fällen aus einem Guss sein; es wird allerdings auch mit den Stärken
und Schwächen, mit den Vorlieben und Abneigungen des Verfassers behaftet sein.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass sich eine Autorengruppe zusammentut,
die ein solches Werk gemeinsam auf den Weg bringt. Dazu ist freilich ein gewisses
Maß an Koordinationsarbeit zu leisten. Außerdem ist damit zu rechnen, dass sich die
Unterschiedlichkeit der Bearbeiter die einzelnen Beiträge unterschiedlich werden lässt.

Im Falle Ofterdingens ist man den zweiten Weg gegangen. Dass Gerhard Kittelberger
als Koordinator und Herausgeber gewonnen werden konnte, ist für Ofterdingen
ein ausgesprochener Glücksfall, denn Gerhard Kittelherger ist nicht nur Bürger
Ofterdingens, sondern auch langjähriger Mitarbeiter der Abteilung Landesbeschreibung
bei der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, also ein durch zahlreiche
Publikationen ausgewiesener Landeshistoriker, der über die erforderliche Erfahrung
für die Erstellung einer Ortsgeschichte verfügt. Aufgrund seiner beruflichen Stellung
war er in der Lage, andere kompetente Fachleute als Mitarbeiter zu gewinnen, so insbesondere
Rainer Loose, habilitierter Kulturgeograph, Landeshistoriker und leitender
Mitarbeiter bei der bereits erwähnten Landesbeschreibung wie auch Wolfgang
Sannwald, Kreisarchivar des Landkreises Tübingen. Als Bürger von Ofterdingen hinwiederum
dürfte es ihm nicht schwer gefallen sein, mit den ortsansässigen Fachleuten
zusammenarbeiten. So haben wir denn hier den nicht gerade alltäglichen Fall vor
uns, dass überörtlich ausgewiesene Fachleute mit den Experten vor Ort zusammen
gespannt sind, also mit Lehrern, Pfarrern und Forstleuten. Die insgesamt 16 Autorinnen
und Autoren verfassten 23 Beiträge, die auf zwei Teilbereiche verteilt sind:
Erstens, die natürlichen und geschichtlichen Grundlagen und zweitens, die Gemeinde
in der Gegenwart. Im 1. Teil (S. 13-310) finden wir unter anderem Vor- und Frühgeschichte
, Flurnamen, Ersterwähnung, Verkehrswesen, Wirtschaft, Kirchengeschichte
, Industrialisierung und Bevölkerungsgeschichte. Als örtliche Besonderheiten
mögen die „Schwagerschaft Ofterdingen" und „Ofterdingen auf der Opernbühne
" gelten - beide Aufsätze stammen aus der Feder von Albrecht Esche. Der 2. Teil
(S. 311-422) hingegen befasst sich mit den Kirchengemeinden, dem Schulwesen, mit
Wald und Landschaftsbild, mit den Vereinen und der Nachkriegsgeschichte.

Was generell äußerst positiv ins Auge fällt, das ist die Einbettung örtlicher Gegebenheiten
in größere Zusammenhänge - dies macht die Lektüre immer wieder auch
für Nicht-Ofterdinger interessant. Methodisch höchst reizvoll auch, wie Gerhard
Kittelberger die Ofterdinger Gemeinderechnungen für die Ortsgeschichte auswertet
(S. 96-147), liegen doch die Gemeinderechnung meist in großen Mengen verstaubt
und völlig unbeachtet in den Ortsarchiven, und das, wie Kittelberger zeigt, ganz zu
Unrecht. Dass der Band überaus üppig bebildert ist, das versteht sich für eine Ortsgeschichte
fast schon von selbst.

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