Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 55
(PDF, 55 MB)
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Zur Geschichte des Fürstlichen Hoftheaters in Sigmaringen

solches seit den Jahren 1832/33, 1833/34 und 1834/35 im Ausstand. Auf die Frage, ob
das Logengeld nachträglich eingezogen werden solle oder ob man die Sache als verspätet
auf sich beruhen lassen solle, erhielt Buck die Antwort, der versäumte Betrag
könne nicht nachträglich eingezogen werden. Künftig sei aber der Eingang nicht zu
versäumen. Es sei aber für das Offizierskorps eine Loge auf der Seite des Eingangs
vom Hofe zu reservieren, ohne dass die Offiziere den Extra-Betrag hierfür zu entrichten
hätten10.

5. DAS HOFTHEATER UNTER FÜRST ANTON ALOYS UND SEINE
AUSSTRAHLUNG AUF DIE GESAMTE REGION

Wie schon erwähnt, waren die Aufführungen im Hoftheater und alles, was damit
im Zusammenhang stand, ein persönliches Anliegen des Fürsten.
Den Glanzpunkt aber bildeten die geselligen Unterhaltungen. Von der Leutseligkeit
und bezaubernden Liebenswürdigkeit des Fürsten Anton Aloys angezogen, kam zu
den meisten Bällen, zu den meisten Theater-Vorstellungen an Sonn- und Feiertagen
der ganze hohe Adel aus der Nachbarschaft und Ferne, Prinz Louis, der nachherige
Kaiser Napoleon III., Fürst Carl Egon von Fürstenberg, der Fürst von Salem, Erbprinz
Constantin von Hechingen, der Graf von Fugger, der Kommthur Graf von
Frohberg aus Altshausen, die Freiherren von Bodmann, von Hornstein, v. Lassberg,
v. Speth, v. Stauffenberg..., die Beamten, Bürger und Kaufleute mit ihren Frauen und
Föchtern aus Meßkirch..., die Beamten von Gutenstein, Stetten a.k.M., Straßberg,
Beuron, Stockach, Pfullendorf Ostrach, Königseggwald, Klosterwald, Habsthal...,
die Beamten von Hornstein, Laucherthal, Scheer, Mengen, Saulgau, Altshausen,
Buchau, Riedlingen, Heiligkreuzthal, Wilflingen, Hettingen, Gammertingen, Troch-
telfingen u.s.w. Sigmaringen bildete damals den Mittelpunkt der geselligen Unterhaltung
und künstlerischen Genüsse der ganzen Umgebung. Kamen viele Fremde in
das Theater, was dem Fürsten Anton Aloys eine große Befriedigung gewährte, so war
nach dem Theater meistens noch eine ganz ungezwungene gesellige Unterhaltung,
bei welcher der leutselige Fürst mit allen Anwesenden sich unterhielt, nach allen
Familien- Verhältnissen sich erkundigte.11

Eine Bevölkerungsgruppe der Stadt, die an diesen glanzvollen Festen kaum Anteil
hatte, waren die „einfachen Leute". Die kleine Residenzstadt Sigmaringen hatte 1830
1700 Einwohner. Die meisten waren Kleinbauern oder betrieben daneben noch ein
Handwerk. Ihr Lebensstandard war bescheiden. Wer dem „Hof" zuarbeiten konnte,
war bevorzugt.

10 Ebd.

11 HVZ Nr. 173 vom 14. November 1875.

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