Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 61
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0073
Zur Geschichte des Fürstlichen Hoftheaters in Sigmaringen

Winter musste wohl erfahren haben , dass das Theater nicht mehr in bestem
Zustand war. Um aber seine Tournee nicht zu gefährden, gab er sich konziliant: Sollte
dasselbe (das Hoftheater) da es lange nicht gebraucht wurde, auch einiger Reparaturen
bedürfen, so habe ich meinen eigenen Maschinisten, der es zum gehörigen
Gebrauch in kurzer Zeit wieder herstellen würde. Winter hatte jedoch kaum eine
Vorstellung, wie heruntergekommen das Theatergebäude und seine Ausstattung insgesamt
war. Dies geht aus einem Schreiben des Fürstlich Hohenzollern Sigmaringen-
schen Oberamts an das Fürstliche Hofmarschallamt hervor:

- dass sich dieselben Meubles in einem solchen üblen Zustand befinden...wo theils
die Füße theils die Sitze oder Lehnen der Sessel gebrochen sind, unter denen sich
20 - 3o Stück befinden, die gar nicht mehr gemacht werden können.... Die andere
Hälfte bestehen aus Rohrgeflecht, an welchem der Sitz und Lehne durchlöchert ist.

- Außer den bereits erwähnten defekten Stühlen und Sesseln sind das Theater und
die Garderobe verrußt und verstaubt und müssten geweißt werden....

Das Schreiben endet mit der Bemerkung, man könne wohl Winter die erforderlichen
Reparaturen nicht zumuten, da sie nicht zu seinem Aufgabenbereich gehörten17.

7. DAS VORLÄUFIGE ENDE DER VORSTELLUNGEN IM
HOFTHEATER IM JAHRE 1850

Winter gab am 19. März 1848 eine Vorstellung. Er bekam die von ihm auf der Bühne
neu angebrachten Schnüre ersetzt. Man kann daraus schließen, dass die anderen
erwähnten Mängel wenigstens so weit behoben worden waren, dass Veranstaltungen
im Hoftheater durchgeführt werden konnten. Trotz der revolutionären Ereignisse in
Sigmaringen und der damit verbundenen Unruhen kamen noch weitere Vorstellungen
im Hoftheater zustande. In den Jahren 1849/50 wurden noch eine Oper und
neun Schauspiele aufgeführt...™. ...doch über die gastierenden Schauspielgesellschaften
und ihre Direktoren gibt es keine Unterlagen^. Diese Feststellung trifft jedoch
für Direktor Winter nicht zu. Weitere Recherchen ergaben Folgendes:

Winter schrieb am 29. August 1849 an den Hof, er bleibe bis September in Reutlingen
und gehe dann nach Biberach. Die starke Einquartierung Sigmaringens lasse
wohl nicht zu, dass diesen Winter Theater gespielt werde. Andererseits wäre es gewiß
dem dort liegenden Generalstab wünschenswerth, eine derartige Unterhaltung zu
erhalten. Er könne bei seiner Durchreise nach Biberach zwei Vorstellungen geben,
und zwar Samstag, den 8. und Sonntag den 9. Oktober. Am 12. September erhielt
Winter dafür die Zusage20.

Mit Schreiben vom 14. November 1849 aus Biberach bat Winter um die Erlaubnis,
bei seiner Durchreise nach Hechingen in Sigmaringen drei Vorstellungen geben zu
dürfen. Winters Brief vom 10. Januar 1850 kann so interpretiert werden, dass er zwar

17 Ebd.

18 Hering (wie Anm. 5) S. 18.

19 Ebd. S. 32.

20 StAS Dep. FAS NVA 13178 Bl. 97.

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