Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 65
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0077
Zur Geschichte des Fürstlichen Hoftheaters in Sigmaringen

Im Laufe der Jahre waren Vorschriften erlassen worden, die das ohnehin nicht
leichte Leben der Theaterunternehmen zusätzlich erschwerten. Bescheid des Oberamts
vom 24.11.1869:

Xur Erwirkung der Konzession zum Theaterspielen in Sigmaringen ist erforderlich:

1. ein von der Regierung ausgestellter Gewerbeschein zum Steuersatz von 6 fl für
den Direktor u. von 2 fl für jedes Mitglied.

2. der entsprechende Antrag ist an das Bürgermeisteramt einzusenden u. mit Leumundszeugnissen
für den Direktor u. für jedes einzelne Mitglied seiner Gesel-l
schaft sowie mit den erforderlichen Legitimationspapieren der ganzen Gesellschaft
zu versehen. Auch müssen diese Papiere jüngsten Datums sein u. seit ihrer
Ausstellung kein volles Jahr vergangen sein.

3. ist wegen der Überlassung des Theatergebäudes gegen Caution ein Antrag bei der
Hofverwaltung zu stellen.

9. RÜCKKEHR VON FÜRST CARL ANTON NACH SIGMARINGEN

Fürst Carl Anton kehrte 1871 nach Sigmaringen zurück. Mit ihm blühte das gesellschaftliche
Leben in der Stadt wieder auf. Der europäische Hochadel war in diesen
Jahren häufig zu Gast in Sigmaringen. Doch zuvor musste das jahrelang vernachlässigte
Hoftheater wieder hergerichtet werden. Carl Anton ordnete einen Umbau des
Gebäudes und eine Erneuerung seiner Inneneinrichtung an.

Neben Sigmaringer Handwerkern wurden auswärtige Firmen einbezogen. Zum
Beispiel wurden bei der Möbelfabrik Brauer in Stuttgart 214 Sitze bestellt.. Für die
technische Ausstattung wurde der Kgl. Hoftheater-Maschinist Lautenschläger in
Stuttgart herangezogen, da in Sigmaringen keine geeigneten Kräfte zu finden seien,
welche die mechanischen Apparate für das hiesige Theater anfertigen u. aufstellen
könnten^10. Der Kostenvoranschlag der Hofkammer vom 24. Dezember 1872 belief
sich auf 23.060 Gulden. Durch die Installierung einer Gasbeleuchtung und weiterer
Verbesserungen summierte sich der Umbau schließlich auf 31.066 Gulden.

Die feierliche Eröffnung des Theaters fand am Sonntag, dem 5. Oktober 1873,
statt. Sie begann mit der Ouvertüre aus der Oper „Zampa" von Herold. Hierauf folgte
ein Prolog von 21 Strophen mit dem Titel „Der Genius der Kunst" und als dritter
Teil das Lustspiel „Donna Diana". Der Prolog, gesprochen von der Schauspielerin
Henriette Meindl, der Ehefrau des Direktors von Stengel soll mit den ersten beiden
und den letzten beiden Strophen erwähnt werden, um einen Eindruck der feierlichen
Eröffnung vermitteln:

Wie klopft mir das Herz! Nein - das ist kein Traum,
Was hier sich dem Blick enthüllet.
Ich sehe nun wieder den todten Raum
Mit Licht und Leben erfüllet.

30 StAS Dep. FAS NVA 15935.

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