Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 71
(PDF, 55 MB)
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Zur Geschichte des Fürstlichen Hoftheaters in Sigmaringen

Donnerstag, 9. Oktober, Singvögelchen Liederspiel in 1 Akt von E. Jakobson, Musik
von Hauptner; Im Wartesalon erster Klasse, Lustspiel in 1 Akt von Hugo Müller; Der
Kurmärker und die Picarde, Genrebild mit Gesang und Tanz in 1 Akt von Louis
Schneider.

Sonntag, 12 Oktober, Das Schwert des Damokles, Schwank in 1 Akt von G zu Putt-
litz; Simson und Delila, Lustspiel in 1 Akt von Emil Claar; Die schöne Galathee,
Komische Oper in 1 Akt von Poly Henrion, Musik von Franz v. Suppe'.
Dienstag, 14. Oktober, Die Grille, Ländliches Charakterbild in 5 Akten von Charlotte
Birch-Pfeiffer; Herr Hegel vom Stadttheater in Ulm als Gast.
Donnerstag, 16. Oktober, Bei Wasser und Brot, Scherz mit Gesang in 1 Akt von E.
Jacobson; Er experimentiert, Lustspiel in 1 Akt von H. Hollpein; Die Verlobung bei
der Laterne, Komische Oper in 1 Akt von Michael Carre'und Leon Battu, Musik von
J. Offenbach.

Sonntag, 19. Oktober, Dorf und Stadt, Ländliches Gemälde in 2 Akten von Ch.
Birch-Pfeiffer; Leonore, Drama in 3 Akten von Michael Carre 'und Leon Battu.

Diese Aufzählung soll genügen. Weitere Aufführungen mit ähnlichen Inhalten
folgten am 21., 23., 26., 28. und 30. Oktober. Die Vorstellung am 26. Oktober brachte
Uriel Acosta, ein Trauerspiel in 5 Akten von Karl Gutzkow und die Vorstellung am
28. Oktober die Uraufführung von Maria Magdalena, Schauspiel in 4 Akten von
Paul Linda. (Abbildung 14 und 15).

Doch wurden im Laufe der ersten Spielsaison auch große Tragödien aufgeführt:
„Faust" von Goethe, „Kabale und Liebe", „Maria Stuart" und die „Räuber" von
Schiller, „Die Ahnfrau" von Grillparzer, „Nathan der Weise" von Lessing und von
Donizetti die Oper die „Regimentstochter". Die Saison wurde abgeschlossen mit
einem Konzert der Hofkapelle33. Diese bestand 1875/76 aus 15 Mitgliedern, die sich
vorwiegend aus der Beamtenschaft, fürstlich wie staatlich, rekrutierte. Ein glücklicher
Zufall wollte es, daß damals ziemlich viele Dilettanten von vorzüglicher Begabung
vorhanden waren, welche freiwillig und ohne irgend eine Belohnung, nur dem
geliebten Fürsten zu Ehren, unter der energischen Direktion des Hofkaplans und späteren
Sigmaringer Stadtpfarrers Feßler und des Cantors Siebenrock sich in den Dienst
der Kunst stellten^. Feßler gründete zusammen mit Domänenrat Huber auch den
Sigmaringer Männerchor.

Viele Mitglieder des Orchesters blieben über Jahre dabei, andere kamen dazu, so
zum Beispiel Mitglieder der Marienbader Kurkapelle. Während der Sommersaison
spielten sie in Marienbad, in der Wintersaison, wenn der Kurbetrieb zum Erliegen
kam, suchten sie sich ein anderes Engagement, beispielsweise in Sigmaringen. Diese
Kapelle muss ein gewisses Renommee gehabt haben, denn sie trat auch in Paris, Wien,
Berlin und anderen Städten auf. Auch Dirigenten und Kapellmeister suchten immer
wieder neue Engagements. Im März 1883 bewarb sich ein Musiker aus Hannover um
die Stelle des ersten Kapellmeisters am fürstlichen Hoftheater. Er sei schon engagiert

33 Anton Pfeffer: In HVZ 1929 Nr. 307.

34 Wie Anm. 2.

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