Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 73
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0085
Zur Geschichte des Fürstlichen Hoftheaters in Sigmaringen

gewesen in Kiel, Magdeburg, Aalen, Ulm, Leipzig und Heilbronn, er habe beste
Zeugnisse und würde gerne dauernd in Sigmaringen tätig sein35.

Eintrittskarten konnten, wie auch heute noch üblich, im Vorverkauf oder an der
Abendkasse erworben werden:

Der Verkauf von Cassabillets findet Nachmittags von 1-2 Uhr in der Wohnung des
Cassiers, Herrn Hollerried und Abends an der Cassa statt. Cassa- Eröffnung 6 1/2
Uhr, Anfang 7 Uhr, Ende 9 3/4 Uhr.
Preise:

Ein Vorderplatz im Ersten Rang: 42 kr (Kreuzer)
Ein Rückplatz im Ersten Rang: 36 kr
Sperrsitz I: 30 kr

Sperrsitz II: 24 kr

Erstes Parterre (Sitzplatz): 18 kr

Zweites Parterre (Stehplatz): 12 kr36.

Im März 1874 legte von Stengel, wie vor jeder Saison erforderlich, einen Programmvorschlag
zur Genehmigung für die kommende Wintersaison vor, wobei er die
voraussichtlichen Kosten sowohl nach Gulden als auch nach Reichsmark berechnete
und dazu bemerkte: Ob im nächsten Jahr die Rechnung nach dem Marksystem schon
so populär geworden sein wird, dass deren Anwendung zweckmäßig wäre, steht in
Frage.

Höhepunkt in der Ära von Stengel war die Saison 1875/76. Er hatte für dieses Jahr
41 Schauspieler engagiert. Neben Stücken wie „Mamsell Angot", „Ein Kind des
Glücks", die „Regimentstochter" und „Das Glöcklein des Eremiten" wurden beispielsweise
aufgeführt: Lortzings „Waffenschmied", „Leichte Kavallerie" von Suppe',
Emilia Galotti" von Lessing, „Hamlet" von Shakespeare, „Clavigo" von Goethe, die
„Braut von Messina" von Schiller, das „Nachtlager von Granada" von Konradin
Kreutzer.

Auch in den folgenden Jahren wurde ein beachtliches Niveau gehalten mit Stücken
wie „Sappho" von Grillparzer, „Wilhelm Teil" von Schiller, „Der Kaufmann von
Venedig" und „Was ihr wollt" von Shakespeare, „Das heiß Eysen" von Hans Sachs
und weitere Volksschauspiele und Operetten. Erkennt der Leser, was Sigmaringen für
die Mitwelt einst war, dass das eine für Sigmaringen und Hohenzollern einzigartige
Kunstpflege und Kunstblüte darstellt, die in Deutschland nicht viele Parallelen hatte
...Da verwundert nicht, dass Fürst Karl Anton einen persönlichen Zuschuß von
jährlich 85.000 Mark leistete, um einen jeder Aufgabe gewachsenen Personalbestand
durchzuhalten. Da begreift sich, dass der Ruf des damaligen Sigmaringer Hoftheaters
weit hinausdrang über Hohenzollern und das übrige Schwabenland; dass Vergleiche
mit Meiningen gezogen wurden, diesem unbestrittenen Kulturzentrum bis an
die Schwelle unserer Tage2,7.

35 StAS Dep. FAS NVA 13192.

36 StAS Dep. FAS NVA 15899.

37 HVZ 1929 Nr. 307.

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