Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 74
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0086
Helmut Göggel

Im Jahre 1876 wurden wieder Umbaumaßnahmen vorgenommen. Grund war
wohl der stetige Erfolg der Schauspieler und das steigende Interesse der Besucher.
Dies wiederum mündete zwangsläufig in höhere Ansprüche an Theaterraum und
Technik. Der Bühnenraum wurde auf das Doppelte vergrößert. Die Bühneneinrichtung
wurde dem bereits erwähnten Hoftheater-Maschinisten Lautenschläger aus
Stuttgart übertragen. Eine neue Heizung war erforderlich, da die bisherige nicht
mehr ausreichte. Die Dachflächen wurden teils mit Schiefer teils mit Zink abgedeckt.
Die festliche Eröffnung des umgebauten Theaters fand am 9. November 1876 statt.
Hofkammer-und Baurat Laur legte im Jahr darauf der Hofökonomieverwaltung ein
Kostenverzeichnis vor über den im letzten Jahr stattgefundenen Neubau der Bühne
mit gleichzeitiger Anlage eines Garderobhauses, Summe 40.638 Mark38. Die Maschinentechnik
und die Dekorationen verschlangen 34.360 Mark.

Direktor von Stengel war darauf bedacht, möglichst autark zu sein was Notenmaterialien
, eine Bibliothek, Requisiten und Garderoben betrifft. Denn man werde nicht
leicht einen nur auf wenige Monate engagierten Kapellmeister finden, der eigene
Musikalien besitze oder sie auf eigene Kosten beschaffe. Hat daher das Theater selbst
Musikalien, so wird man auch in der Wahl einer Kapelle meistens weniger beschränkt
sein, als wenn man dieser die Beschaffung der erforderlichen Musikalien erbringen
muß39. Kapellmeister A.W Baal, der 1973/74 und 1974/75 der musikalische Leiter des
Orchesters unter Direktor von Stengel war, bot der Direktion seine Sammlung von
Musikstücken zum Kauf an. Er werde zum Militär eingezogen und könne daher kein
weiteres Engagement annehmen. Er habe diese Noten speziell für das Hoftheater
angeschafft. Der Geh. Hof kammerrat Lasser überprüfte die 88 Musikstücke und
befürwortete den Ankauf. Es handelte sich in der Regel um kürzere Stücke, die zu
Beginn einer Theatervorstellung oder als Zwischenakt, in seltenen Fällen auch als
Abschluss gegeben wurden. Hier eine Auswahl:

- Ouvertüre „Die Entführung aus dem Serail" von WA.Mozart, 16 Stimmen

- Walzer „Man lebt nur einmal" von J.Strauß, 13 St.

- Ouvertüre „Zampa" von Herold, 32 St.

- „Blumen-Marsch" von Fischer, 17 St.

- Potpourri aus „Troubadour" von Verdi, 15 St.

- „Frühlingserwachen" von Bach, 15 St.

- Szene und „Abendlied" aus Tannhäuser von Richard Wagner, 13 St.

- „Wanda", Polka von Voigt, 25 St.

- Ouvertüre „Martha" von Flotow, 21 St.

- „Kaiser Quadrille" von Voss, 22 St.

- „Die Post", Solo für Trompete von Schäfer, 6 St.

Um auch flexibel zu sein in Bezug auf den Bühnenhintergrund, wurden in den
Jahren 1873-1876 bemalte Leinwandflächen hergestellt, je nach Bedarf in der Größe
zwischen 30 und 35 m2. Es wurden beispielsweise angeschafft: Waldgegend, Park,
Gletscher, Rittersaal, Moderne Stadt, Altdeutsche Stadt, Kerker, Renaissancesaal,
Säulensaal und Ahnliches. Ebenso wurden die zum jeweiligen Bühnenbild passenden

38 Wie Anm. 30.

39 StAS Dep. FAS NVA 13206.

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