Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 93
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0105
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Im ersten Teil der Arbeit wurde versucht, anhand bislang weitgehend unveröffentlichten
Quellenmaterials sowohl die Person als auch das Lebenswerk des Urge-
schichtsforschers Eduard Peters zu erfassen. Neben der bislang völlig unbeachteten
Dokumentationsweise seiner Grabungen durch Fotos, Profilskizzen und detaillierte
Fundbeschreibungen zeigt das Interesse der ausländischen Fachwelt an der von Peters
perfektionierten Methode des Schlämmens aller Grabungssedimente einen Wissenschaftler
, der in seiner Arbeitsweise auf der Höhe seiner Zeit agierte und international
anerkannt war. Schon bald unter dem Schatten des Nationalsozialismus arbeitend,
begann für den aller Gängelei abholden Archäologen und Freimaurer Eduard Peters
eine Zeit latenter Ignorierung oder Ablehnung durch linientreue Kollegen. Es gelang
Peters, seine Funde und unveröffentlichten Berichte über den Krieg zu retten. Dass
der größte Teil davon unmittelbar nach der Machtübernahme durch französische
Truppen im April 1945 auf ungeklärte Weise spurlos verschwand, mutet wie eine Ironie
des Schicksals an. Dem politisch unbelasteten Eduard Peters gelang es bald nach
Kriegsende, die alten Kontakte mit urgeschichtlichen Forschern in Frankreich und
Italien wieder aufzunehmen. Auch seine Höhlengrabungen setzte er bereits 1946 fort,
allen politischen und gesundheitlichen Widrigkeiten zum Trotz. Als er am 22. Mai
1948 unerwartet verstarb, hinterließ er ein umfangreiches neues Fundmaterial, das bis
heute nicht wissenschaftlich aufgearbeitet wurde.

Der zweite Teil der Arbeit gibt einen Uberblick über sämtliche von Eduard Peters
untersuchten Höhlenfundstellen des Oberen Donautals samt seiner Seitentäler.
Neben der Forschungsgeschichte werden die Funde sowie ihr Verbleib dokumentiert.

1. EINLEITUNG

Die Erforschung der Vorzeithöhlen Hohenzollerns ist untrennbar mit dem Namen
Eduard Peters verknüpft, der von 1930 bis zu seinem Tode im Jahr 1948 die systematische
Untersuchung aller erfolgversprechenden Höhlen in Hohenzollern betrieb.
Wesentlich frühere Schürfungen in den dazu geradezu einladenden, weithin sichtbaren
Höhlenportalen sind bekannt. Ein spätbronzezeitlicher Hortfund wurde bereits
1841 aus der Paulshöhle nahe Beuron geborgen1. Zwischen 1862 und 1866 grub Carl
Freiherr von Mayenfisch aus Sigmaringen in mehreren Höhlen des Oberen Donautals
und des Laucherttals. Aus den Jahren 1907 bis 1910 sind Untersuchungen in ca. 30
Höhlen der Südwestalb durch das Geologische Institut der Universität Tübingen
belegt. Von diesen Aktionen des späteren Begründers des dortigen Urgeschichtlichen
Instituts, Robert Rudolf Schmidt, sind sowohl die meisten Funde als auch nahezu alle
Grabungsdokumentationen verschollen2.

1 Nachlass Mayenfisch. Archiv der Fürstlich Hohenzollerischen Sammlungen, Sigmaringen. -
Ludwig Lindenschmit: Die vaterländischen Alterthümer der Fürstlich Hohenzollerischen
Sammlungen zu Sigmaringen. Mainz 1860. S. 151-153.

2 F. Haag: Albhöhlenuntersuchungen von Dr. Rd. Schmidt-Tübingen (Nach der Schwäb.
Chronik, Abendblatt, vom 14. Juli 1908). In: Blätter des Schwäb. Albvereins 20 (1908) Nr. 9
Sp. 276. - Notizen nach Tagebuchaufzeichnungen von Forstwart Wintterle, Ebingen, aus dem
Jahr 1909. Akten Heimatmuseum Ebingen.

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