Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 96
(PDF, 55 MB)
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Jürgen Scheff

Sammlungsbeständen der Universität Erlangen weitere bislang verschollen geglaubte
Fundkomplexe ermittelt werden. Ohne der anzustrebenden wissenschaftlichen Aufarbeitung
des trotz aller Verluste sehr umfangreichen Fundmaterials der Höhlengrabungen
vorgreifen zu wollen, soll in erster Linie versucht werden, anhand dieser neuen
Quellenlage ein möglichst umfassendes Bild des Ausgräbers und Menschen
Eduard Peters zu zeichnen. Eine Bestandsaufnahme seiner archäologischen Forschungen
in den Höhlen des Oberen Donautals samt Nebentälern dokumentiert den
aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand.

2. EDUARD PETERS (1869-1948) -

POSTBEAMTER UND URGESCHICHTSFORSCHER

2.1 Erfolgreiche Laufbahn im Dienste der Reichspost

Am 9. April 1869 kam Eduard Ferdinand Albert Peters als sechstes Kind des
Fabrikinspektors Albert Peters und seiner Ehefrau Helene Johanne Marie, geb. Horn,
in Halberstadt zur Welt7. Väterlicherseits einer Bauernfamilie des Nordharzes, mütterlicherseits
einer Bürgerfamilie des Südharzes entstammend, ererbte Eduard Peters
von seiner Familie nach eigenen Worten die Freude an den Bergen, den Wäldern, dem
Wandern und Schauen und einen starken Drang nach der Erkenntnis der Natur und
des Zusammenhangs ihrer Erscheinungen9,. Uber seine Kindheit - der Vater verstarb
bereits 1873 - und schulische Laufbahn ist praktisch nichts bekannt. Beruflich machte
Peters bei der Reichspost rasch eine außergewöhnliche Karriere. Bis 1893 zum
Postsekretär avanciert, war er dank seines außergewöhnlichen Organisationstalents -
Peters beherrschte zudem mehrerer Fremdsprachen - bereits um die Jahrhundertwende
als leitender Beamter in allen Zweigen des in rasantem Aufbau befindlichen
Telegraphen- und Fernsprechbetriebes und des Telegraphenbaus tätig. In dieser Zeit
eines Hochstandes der deutschen Wirtschaft, Technik und Industrie führte ihn sein
beruflicher Weg über Mitteldeutschland, das Elsass, das Rhein- und Ruhrgebiet, das
Wuppertal und Sachsen bald in das Reichspostamt in Berlin. Hier war er maßgeblich
an der Ausrichtung des ersten Internationalen Kongresses für drahtlose Telegraphie
beteiligt. Seiner Arbeit als Führer und Instruktor der Vertreter ausländischer Telegraphenverwaltungen
und dem daraus resultierenden gegenseitigen Gedankenaustausch
verdankte Peters nach eigenen Aussagen das Verständnis für fremde Eigenheiten. Auf
Grund persönlicher Differenzen mit seinen Vorgesetzten wegen angeblicher Uber-
schreitung seiner Befugnisse - der eigentliche Anlass war nach Peters die verschmähte
Vermählung mit einer Geheimratstochter - musste Peters 1908 das Reichspostamt
verlassen.

Die quasi Strafversetzung als Telegraphendirektor nach Barmen, später Elberfeld
(beides heute Stadtteile von Wuppertal) in den Jahren 1908 bis 1914 erwiesen sich für

7 Kirchenbücher der ev. St. Moritzgemeinde Halberstadt (briefliche Mitteilung durch das
Stadtarchiv Halberstadt vom 7. Januar 2004).

8 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 6.

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