Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 99
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0111
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Peters offenbar zu promovieren, was er aber, wie er selber schreibt, wegen der Un-
übersteigbarkeit akademischer Zäune15 unterließ. Worin diese bestanden, erwähnt
Peters leider nicht. Es liegt aber nahe, dass der Grund darin bestand, dass er nie bereit
war, sich parteipolitisch zu binden. (Seinem späterer Mitarbeiter Volker Toepfer wurde
die geplante Habilitation und Verbeamtung im Jahr 1939 auch erst nach Eintritt in
die NSDAP gestattet.)

In Geheimrat Wilhelm Deecke (1862-1934)16, Professor der Geologie an der Universität
Freiburg, fand der nur sieben Jahre jüngere Eduard Peters von Beginn seines
Studiums an einen Förderer und Freund. Der Verdacht liegt indessen nahe, dass sich
beide schon länger kannten. Am 8. Februar 1922 bezeichnete Wilhelm Deecke unter
anderem als dringende Aufgaben der Urgeschichtsforschung die Bearbeitung der
Höhlen im badischen Donautal, im Wasserburger Tal sowie im Klettgau. Gerade in
diesem Gebiet aber war Eduard Peters bereits seit 1919 als passionierter Höhlenforscher
aktiv. In seiner gleichzeitigen Funktion als Vorsitzender im Ausschuss für Ur-
und Frühgeschichte Badens ermöglichte Geheimrat Deecke dem betagten Jungstudenten
schon im Jahr 1926 erste Schürfungen im Gebiet von Schloss Langenstein bei
Eigeltingen im Hegau, die zwar ohne Erfolg blieben, aber erste Hinweise auf die geologischen
Ablagerungsverhältnisse gaben17. Weitere Probegrabungen im Oktober des
gleichen Jahres an einigen Stellen des Wasserburger Tals, nunmehr zusammen mit
Georg Kraft, endeten gleichfalls negativ18.

Das frühe Zusammentreffen mit Georg Kraft (1894-1944) wurde zweifellos prägend
für die weitere wissenschaftliche Arbeit von Eduard Peters. Georg Kraft hatte
1922 bei R. R. Schmidt in Tübingen in Urgeschichte promoviert und dort anschließend
eine Assistentenstelle am Urgeschichtlichen Forschungsinstitut versehen.
Im April 1926 wechselte Kraft an die Universität Freiburg, wo ihm dank der Initiative
Wilhelm Deeckes sofort die Habilitation ermöglicht wurde. Gleichzeitig wurde ihm
eine Assistentenstelle am Geologischen Institut übertragen mit dem besonderen Auftrag
, das aus der Geologie hervorgegangene Museum für Urgeschichte zu betreuen
und auszubauen. Im gleichen Jahr wurde Kraft zudem mit dem Amt des Staatlichen
Oberpflegers in Südbaden betraut und begleitete, wie auch Wilhelm Deecke, die
ersten Schritte von Eduard Peters in der Urgeschichtsforschung19. 1927 führte Peters,
nunmehr bereits als Mitarbeiter des Freiburger Museums für Urgeschichte, weitere,
wenn auch zunächst erfolglose Sondierungen an verschiedenen Stellen Südbadens
durch: 1. im Engetal beim Isteiner Klotz nahe Efringen-Kirchen (mit Deecke); 2. im
Kapellenbergstollen (Erzknappenloch) bei Munzingen nahe Freiburg (mit Kraft) und
3. im Heidenkeller (Heidenloch) am Dinkelberg bei Herten20.

15 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 7.

16 Georg Kraft: Wilhelm Deecke zum Gedächtnis. In: Badische Fundberichte 3 H. 6 (1935)
S. 19-27.

17 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 10.

18 Ders., Die altsteinzeitliche Kulturstätte Petersfels (wie Anm. 13) S. 9.

19 Wolfgang Kimmig: Georg Kraft (1894 - 1944). In: Badische Fundberichte 17 (1948)
S. 17-28.

20 Wilhelm Deecke: Jahresbericht 1927. In: Badische Fundberichte 1 H. 11 (1928) S. 324 f.

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