Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 131
(PDF, 55 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0143
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Erstmals führte der bisher meist auf Höhlengrabungen fixierte Eduard Peters vom
16. bis 21. Oktober im Ziegelholz bei Sigmaringen eine Grabhügeluntersuchung
durch. Die beabsichtigte Anlegung eines Flugplatzes erforderte die Beseitigung zweier
Grabhügel. Die Arbeiter wurden von der Stadt Sigmaringen zur Verfügung gestellt.
Obwohl der erste Hügel äußerlich keine Spuren eines späteren Eingriffs zeigte, waren
sowohl die bronzezeitliche Brandbestattung im Kern des Hügels als auch eine hall-
stattzeitliche Nachbestattung gestört und beraubt. Lediglich einige eiserne Schwertreste
und Gefäßscherben konnten geborgen werden. Der zweite Hügel, dessen Freilegung
Peters nicht beiwohnen konnte, enthielt offenbar keine Funde133.

Erfolgreich endeten für Eduard Peters im November 1939 die jahrelangen vergeblichen
Bemühungen, die im Besitz des Sigmaringer Sammlers Rudolf Hotz befindlichen
Funde vom Dettinger Berg in Sigmaringen zu erwerben. Seit 1913 waren in der
dortigen Kiesgrube unter einem Abri wiederholt alt- und jungsteinzeitliche Silex-
und Knochenfunde geborgen worden134. Die kostenlose Ubereignung an die Stadt
Sigmaringen erfolgte dank der Unterstützung von Landesdirektor Kreisleiter Maier,
der Peters zudem für die Aufarbeitung des umfangreichen Fundkomplexes ein Zimmer
im Landeshaus als Arbeitsraum überließ. Am 21. November übersandte Peters
die Faunenreste vom Dettinger Berg zur Bearbeitung an Florian Heller nach Heidelberg135
.

1940

An eine Fortführung der auch für das Jahr 1940 geplante Grabung im Moordorf
Egelsee war nicht zu denken, da keine Arbeiter zu bekommen waren. Alle wehrfähigen
Männer waren zum Militär eingezogen. Peters nutzte die Zeit, um seine Untersuchungen
auf dem Birkenkopf aufzuarbeiten. Unter dem Titel „Die Stuttgarter
Gruppe der mittelsteinzeitlichen Kulturen" wurden sie in Heft 7 der Reihe Veröffentlichungen
des Archivs der Stadt Stuttgart publiziert. Gewidmet wurde die Schrift
der deutsch-italienischen Gemeinschaft in der Erforschung der Urgeschichte des
Menschen. Sie fasst die gesamten Forschungsergebnisse Peters zur zeitlichen und
räumlichen Einordnung der Kulturen des süddeutschen Mesolithikums zusammen
und endet in der für Vertreter der nordischen Rassenlehre geradezu provozierenden
These, diese Kulturen wären der Einwanderung von Menschen aus dem Mittelmeerraum
zu verdanken136. Wiederholte Begehungen des Räppeles bei Dettingen unter

133 Peters: Vor- und frühgesch. Tätigkeitsbericht 1939 (wie Anm.129) S. 118. - Ders., Meine
Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 13 f. - Staatsarchiv Sigmaringen. Ho 235 VI B 26 Bd. III. Grabungsbericht
Eduard Peters vom 19. November 1939. - Oskar Paret: Sigmaringen. In: Fundberichte
aus Schwaben NF 11 (1951) S. 81.

134 Hieronymus Edelmann: Altneolithische Funde in der Kiesgrube am Dettinger- oder
Eulenberge 1913. In: Hohenzollerische Volkszeitung, Nr. 108 v. 15. Mai 1913, Nr. 109 v. 16. Mai
1913.

135 Peters, Vor- und frühgesch. Tätigkeitsbericht 1939 (wie Anm. 129) S. 118 f. - Staatsarchiv
Sigmaringen. Ho 235 VI B 26 Bd. III. Bericht Eduard Peters: Vorgeschichtliche Funde vom
Dettinger Berg in Sigmaringen. Erste Feststellungen. 19. November 1939.

136 Ders., Die Stuttgarter Gruppe (wie Anm. 113).

131


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0143