Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 133
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0145
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Fels bei Talheim mit Hilfe eines Arbeiters vom 16. bis 19. Juli erbrachte unter einer
mesolithischen Schicht eine weitere mit altsteinzeitlichen Funden. Bei der Begehung
des oberen Laucherttals mit Förster Hau aus Melchingen wurde Peters auf die Sommerkirchhöhle
bei Melchingen hingewiesen. Die Probegrabung, an der Adolf Maich-
le, Josef Wälder und Paul Bausch aus Melchingen teilnahmen, erfolgte vom 22. bis 25.
Juli. Die bis zu 3,5 m Tiefe ausgehobenen Suchschnitte stießen nach Peters Angaben
auf vom Menschen erlegte eiszeitliche Tierreste in einer Fülle, die alle Erwartungen
übertraf, aber nur auf wenige Silkes. Eine weitere Probegrabung in der großen Höhle
unter der Ruine Holnstein bei Stetten erbrachte zunächst nur urnenfelderzeitliche
Tonscherben. Die gesamten Grabungskosten des Jahres 1942 in Hohenzollern beliefen
sich auf nur 59,50 Mark142. Die oberflächliche Schürfung im Rappenfels bei Jungnau
verlief erfolglos, von einer zweiten Grabung in der Kohltalhöhle nahe Hornstein sind
sämtliche Aufzeichnungen verschollen143.

Als Vorsichtsmaßnahme gegen zu erwartende Bombenangriffe auf Stuttgart verlegte
Eduard Peters gegen Ende des Jahres seine Arbeitsstätte aus dem dortigen Alten
Schloss in das Landeshaus in Sigmaringen.

1943

In den Monaten März/April nahm Eduard Peters letztmals an Höhlengrabungen in
Italien teil. Auf Einladung des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom hielt er
dort am 21. April einen Vortrag über die Ergebnisse seiner Grabungen im Petersfels
bei Engen im Hegau. Im Anschluss daran nutzte Peters die Chance, eigene Untersuchungen
in den Sammlungen des Istituto Italiano di Paleotologia Umana in Rom und
Florenz durchzuführen144. Das Archäologische Institut des Deutschen Reiches honorierte
die mehrjährige Tätigkeit von Eduard Peters in Italien, indem es ihn anlässlich
des Winckelmanntages am 9. Dezember 1943 zum Ordentlichen Mitglied des Instituts
ernannte. In der Begründung dieser hohen Ehrung heißt es: Durch Ihre paläontologischen
Forschungen in Italien sind Sie einer der hauptsächlichen Träger unserer
wissenschaftlichen Beziehungen zu diesem Lande geworden und dadurch auch unserer
Zweigstelle in Rom näher getreten. Ich wäre ihnen daher dankbar, wenn Sie dem
Institut die Ehre erweisen, die Wahl anzunehmen145.

Auf Wunsch von Prof. Sprater aus Speyer und Florian Heller reiste Eduard Peters
nach Pirmasens, wo angeblich mittelsteinzeitliche Funde gemacht worden waren und
man sein Urteil darüber hören wollte. Die Begehungen und Besprechungen ergaben
bezüglich der untersuchten Höhlen nur negative Befunde, hingegen konnte das Vorhandensein
mesolithischer Freilandfundstellen festgestellt werden. Weitere Untersuchungen
wurden auf Anraten Peters aufgenommen146.

142 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Bericht Eduard Peters an den Landeskommunal-
verband in Sigmaringen, 27. August 1942. - Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 16.

143 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 14.

144 Nachlass Peters Veringenstadt (wie Anm. 59) Bericht Eduard Peters an den Reichs- und
Preußischen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung in Berlin, 19. Januar 1944.

145 Nachlass Peters Veringenstadt (wie Anm. 59) Schreiben des Archäologischen Instituts des
Deutschen Reiches in Berlin an Eduard Peters, 15. November 1943.

146 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 20.

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