Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 146
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0158
Jürgen Scheff

Überraschend kam für Eduard Peters Ende August die Mitteilung von Wolfgang
Kimmig aus Freiburg, dass ihm von der Philosophischen Fakultät der Universität
Freiburg die Ehrendoktorwürde verliehen worden sei. Die spontane Reaktion von
Eduard Peters war, die Ehrung abzulehnen. Er verwarf diese Absicht jedoch nach
einigen Überlegungen. Gegenüber Wolfgang Kimmig konnte er es sich nicht verkneifen
, die Verleihung als Schlusspunkt der Kommödie seiner vor Jahren nicht zustande
gekommenen Promovierung zu bezeichnen. Peters war nicht willens, das Diplom in
Freiburg in Empfang zu nehmen. Im Gegenzug schlug er vor, ein zweitägiges Treffen
aller führenden Prähistoriker Südwestdeutschlands in Sigmaringen herbeizuführen
und ihm bei dieser Gelegenheit das Diplom zu überreichen189. Am Sonntag, den 21.
September, trafen sich Vertreter von Universitäten, Urgeschichtlichen Museen und
Denkmalpflege aus Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Marburg, Stuttgart und Tübingen
im kleinen Sitzungssaal des Sigmaringer Rathauses zu einer schlichten, aber dennoch
festlich gestimmten Feier. Als Beauftragter des Rektors der Universität Freiburg
und des Dekans der Philosophischen Fakultät überreichte Prof. Schuchhardt Eduard
Peters das Diplom „doctoris honoris causa". Ein Bild der wissenschaftlichen Leistungen
des Geehrten zeichnete Wolfgang Kimmig, wobei er dessen neue Grabungsverfahren
und die Teilnahme an den Grabungen in Italien besonders hervorhob.
Schließlich entwarf Peter Goessler ein sehr persönliches, von tiefen Gefühlen der
Freundschaft getragenes Bild des Menschen Eduard Peters, mit dem er sich durch den
Gleichklang gemeinsamer Aufgaben in Forschung und Wissenschaft zutiefst verbunden
fühlte. Nach zahlreichen Glückwünschen der Vertreter verschiedener kommunaler
und wissenschaftlicher Institutionen schrieb der Geehrte erstmals seinen Namen
mit dem Zusatz „Dr." an der Spitze der illustren Gästeschar in das Goldene Buch der
Stadt Sigmaringen. Der Nachmittag diente der Besprechung urgeschichtlicher Themen
. Am nächsten Tag konnte Eduard Peters die Tagungsteilnehmer in Veringenstadt
begrüßen und ihnen die dortigen Höhlenfundstelien erläutern. Der anschließende
Besuch der Siedlungsgrabung auf dem Veringerfeld sowie der Steinhügel im Alten
Hau endete in hitzigen Debatten darüber, ob es sich bei diesen Steinaufschüttungen
überhaupt um Grabhügel handelte190.

Ein kurzzeitiger Schwächeanfall während der Exkursion wurde von Eduard Peters
ignoriert. Die nächsten beiden Wochen war Peters weiterhin äußerst aktiv. Um eine
Klärung der Grabhügelfrage herbei zu führen, legte Peters einen solchen Steinhügel
in einem Wäldchen von Johann Häberle frei. Die Funde, angeblich spätkeltische Tonscherben
, brachten jedoch kein befriedigendes Ergebnis. Knochenfunde lieferte eine
Untersuchung des Kachelstübles bei Hettingen am 26. September. Eine Nachgrabung
wurde auch im hintersten Bereich der Göpfelsteinhöhle zusammen mit dem Forst-

189 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Tagebuch Peters 1947.

190 Wolfgang Kimmig: Eduard Peters, Ehrendoktor. In: Badische Fundberichte 17 (1948)
S. 372 f. - A. A.: Vertreter der Wissenschaft in Sigmaringen. In: Schwäbische Zeitung 3, 23. September
1947. - A. A.: Zusammenkunft der Vorgeschichtsforscher. In: Südkurier 3, 23. September
1947. - A. A.: Veringenstadt. In: Schwäbische Zeitung 3, 25. September 1947. - A. A.: Verleihung
der Ehrendoktorwürde an den Forscher Eduard Peters. In: Schwäbisches Tagblatt 3,
26. September 1947.

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