Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 149
(PDF, 55 MB)
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Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

den Kleinsäugerfaunen von Göpfelstein und Schafstall192. Auch sagte er zu, die Bearbeitung
weiterer Funde zu übernehmen. Die im Schafstall am 12. Februar wieder aufgenommenen
Untersuchungen führten bald zur Entdeckung eines zweiten, etwas
höher gelegenen, aber völlig verschütteten Abris, der Fundstelle Schafstall 2193. Erste
Funde deuteten nach Peters auf eine Mousterien-Aurignacien-Übergangskultur hin.
Mit Suchgräben wurde von Mitte März bis Mitte Mai der Untergrund sondiert194. In
Dr. Helmut Müller, einem aus Freiburg stammenden Arzt, hatte Peters einen weiteren
engagierten Grabungsarbeiter gefunden. Als Dank versuchte Peters ihm, der durch den
Bombenkrieg seine Existenz verloren hatte, durch Fürsprache bei Gouverneur Cheval-
lier wieder eine Praxisstelle zu verschaffen195. Max Pfannenstiel von der Universität
Freiburg bot zur geologischen Auswertung der Grabungen im Schafstall 2 die Mitarbeit
seiner Kollegin Elisabeth Schmid an196. Die Zusendung neuer Knochenfunde zur
Bearbeitung bestätigte Florian Heller am 1. April197. Mitte April besuchte Oskar Paret
die Grabung und traf einen auf den ersten Blick geistig frisch wirkenden und voller
Tatendrang agierenden Eduard Peters an. Dieser machte Paret gegenüber aber bereits
Andeutungen, dass er sich einsam fühlen würde und nach Abschluss der Grabungen,
spätestens im Herbst, wieder nach Stuttgart übersiedeln wollte198. Als Dank für das
mittlerweile erhaltene Kruzifix übersandte Sophie Ketterer aus Hinterzarten am 3. Mai
drei Flaschen Wein an Peters mit dem Wunsch auf baldiges Wiedersehen199.

Es kam nicht mehr dazu. Seit Anfang Mai fiel Johann Riedinger auf, wie sich Peters
Gang verlangsamte und dass er immer wieder Pausen einlegen musste. Am 19. Mai
nahm Peters noch an der Grabung im Schafstall teil, am folgenden Tag stellte er im
Rathaus in einem zweiten, ihm zur Verfügung gestellten Raum einen Teil seiner Funde
neu aus. Am Samstag, dem 22. Mai 1948, erlag Eduard Peters in den frühen Morgenstunden
einem plötzlichen Herzschlag. Unter zahlreicher Beteiligung der Bewohner
von Veringenstadt wurde er am Dienstag, dem 24. Mai, auf dem Friedhof bei der
Wallfahrtskapelle von Deutstetten zur letzten Ruhe getragen200.

192 Nachlass Peters Veringenstadt (wie Anm. 59) Postkarten Florian Heller an Eduard Peters,
15. Januar 1948 bzw. 20. März 1948.

193 Ebd. Briefe Eduard Peters an Peter Goessler bzw. Wolfgang Kimmig, 18. Februar 1948.

194 Nachlass Peters Tübingen bzw Veringenstadt (wie Anm. 37 bzw. 59) Bericht über die Grabung
Schafstall II vom 28. Februar bis 21. Mai 1948. - Oskar Paret: Veringenstadt (Kreis Sigmaringen
). In: Fundberichte aus Schwaben NF 11 (1951) S. 17 f.

195 Nachlass Peters Veringenstadt (wie Anm. 59) Brief Eduard Peters an Gouverneur Jean
Chevallier, 30. April 1948.

196 Ebd. Brief Max Pfannenstiel an Eduard Peters, 8. März 1948.

197 Ebd. Postkarte Florian Heller an Eduard Peters, 1. April 1948.

198 Paret, Eduard Peters (wie Anm. 3) S.16.

199 Nachlass Peters Veringenstadt (wie Anm. 59) Brief Sophie Ketterer an Eduard Peters,
3. Mai 1948.

200 Paret, Eduard Peters (wie Anm. 3) S. 14-16. - Pfannenstiel Eduard Peters (wie Anm. 3)
S. 19 f. - Günter Smolla: Oberpostrat Dr. h. c. Eduard Peters |- In: Schwäb. Tagblatt 4,
Nr. 48 vom 18. Juni 1948. - A. A.: Eduard Peters f. In: Schwäbische Zeitung 4, 25. Mai 1948.

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