Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 150
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0162
Jürgen Scheff

2.8 Nachtrag

Mit dem Tod von Eduard Peters wurden die Grabungen eingestellt, ohne dass eine
abschließende Auswertung des umfangreichen Fundgutes erfolgt wäre. Knochen aus
der Fundstelle Schafstall 2, welche Peters noch kurz vor seinem Tod zusammen
gestellt hatte, sandte Dr. Helmut Müller am 21. Juni 1948 zur Bearbeitung an Florian
Heller201. Sie gelangten später mit anderen Funden aus früheren Grabungen von Göp-
felstein und Nikolaushöhle in die Sammlungsbestände der Universität Erlangen. Der
trotz aller kriegsbedingten Verluste noch beachtliche schriftliche Nachlass von
Eduard Peters wurde aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen auseinandergerissen
. Die sich gegenseitig ergänzenden Dokumente lagern heute im Archiv des
Museums Veringenstadt bzw. in der Bibliothek des Instituts für Urgeschichte der
Universität Tübingen. Ein weiterer Komplex des schriftlichen Nachlasses befand sich
nach einer Aktennotiz von Bürgermeister Stefan Fink vom 3. August 1949 noch im
Besitz von Dr. Helmut Müller. Er beinhaltete unter anderem die heute verschollene
Manuskripte von Florian Heller über die Kleinsäugerfaunen der Veringenstadter
Höhlen. Müller beabsichtigte zunächst, die Ausgrabungen im Schafstall fortzuführen
und setzte sich diesbezüglich wenige Wochen nach Peters Tod mit der Universität
Tübingen in Verbindung202. Die Gründe, warum er diesen Plan nicht verwirklichte,
sind nicht bekannt. Im mittelalterlichen Rathaus von Veringenstadt wurde dank des
heimatgeschichtlich sehr interessierten Bürgermeisters Stefan Fink ein Raum als
Peters-Gedächtnisstätte bestimmt. Johann Riedinger kümmerte sich um die im Rathaus
verbliebenen archäologischen Bestände und vermehrte sie in den folgenden Jahren
durch eigene Fundbergungen aus Baugruben im Ortsbereich. Leider verstarb er
bereits 1953. Oskar Paret nahm noch 1948 eine erste Auswahl der im 2. Obergeschoss
des Rathauses zu präsentierenden Exponate vor203. Die Eröffnung verzögerte sich
aber bis in die 50-er Jahre, da die Mittel zur Beschaffung der notwendigen Einrichtungsgegenstände
fehlten. In dieser Ubergangszeit wurden dem Fundus durch Landeskonservator
Adolf Rieth bedeutende Stücke zum Neuaufbau der Hohenzolleri-
schen Landessammlung in Hechingen entnommen, so am 25. März 1952 die beiden
letzten noch in Veringenstadt verbliebene großen Faustkeile der Neandertalerkultur,
um Abgüsse zu fertigen (seitdem unauffindbar), sowie im Mai 1957 weitere Feuersteingeräte
aus dem Göpfelstein204. Als Gegengabe erhielt die Veringenstädter Sammlung
aus dem Fundus des Württembergischen Landesmuseums in Stuttgart fünf
jungsteinzeitliche Steinbeile unbekannter Herkunft.

Noch im Jahr 1948 wurde mit Adolf Rieth der Mann zum Nachfolger von Eduard
Peters als Vertrauensmann für kulturgeschichtliche Bodendenkmäler in Hohenzol-

201 Sammlung der Universität Erlangen. Brief Helmut Müller an Florian Heller, 21. Juni 1948.

202 Nachlass Stafan Fink (Privat). Brief Otto Roller an Stefan Fink, 3. März 1951.

203 Nachlass Peters Veringenstadt (wie Anm. 59) Brief Johann Riedinger an Prof. Baum, 17.
Oktober 1951.

204 Ebd. Aktennotiz Adolf Rieth, 25. März 1952. - Archiv LDA (wie Anm. 36) Brief Adolf
Rieth an Stefan Fink, 21. Mai 1957.

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