Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 153
(PDF, 55 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0165
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Kartenblatt (1:25000) 7621 Trochtelfingen

Hobler Stein (7621/004) [Große Holsteinhöhle, Grotte im Holstein, Kapelle]
Burladingen - Stetten unter Holnstein (Zollernalbkreis)

Für das Ende des 19. Jahrhunderts, ohne genaue Datumsangabe, werden Grabungen
in einer Höhle bei der Ruine Holnstein erwähnt, doch ist eine Verwechslung mit
den Grabungen von 1883 im nahen Heilenbergschacht/Muetesloch (7621/003) nicht
auszuschließen. Da Johannes Dorn vom nahen Weiler Haid nach eigenen Aussagen
vorgeschichtliche Scherben unmittelbar unter der Ruine fand, ist eine weitere
Höhlengrabung Dorns denkbar211.

Der Tübinger Paläontologe Wilhelm Freudenberg führte 1920 oder kurz zuvor
Grabungen in der Holsteinhöhle durch. Sie sind trotz mehrerer Publikationen unzureichend
dokumentiert. Freudenberg unterschied mehrere Sedimentschichten mit
unterschiedlichen Fundvergesellschaftungen. Eine obere enthielt überwiegend mittelalterliche
Gefäßreste, eine weitere Tiere des Waldes (Wildschwein, Edelhirsch,
(Braun-)Bär), eine untere Schicht kaltzeitliche Tiere (Ren, Höhlenbär, Eisfuchs,
Schneehase). Feuersteinartefakte fand Freudenberg nicht. Er vermeinte jedoch, vom
Menschen bearbeitete eiszeitlicheKnochenreste geborgen zu haben. Herkunft und
Alter eines offenbar bearbeiteten Hirschgeweihstumpfs,angeblich ein menschenähnliches
Gesicht darstellend, sind umstritten212.

Im Juli oder August 1942 nahm Eduard Peters in der Höhle, von ihm Kapelle
genannt, eine flüchtige Schürfung vor, die mittelalterliche und bronzezeitliche Tonscherben
erbrachte. Peters attestierte der Höhle eine sicherlich nicht geringe vor- und
frühgeschichtliche Bedeutung und hielt eine planmäßige Probegrabung für erforderlich
, welche kriegsbedingt aber nicht mehr erfolgte213.

Funde: Glaziale und postglaziale Fauna, Tonscherben (Bronzezeit, Mittelalter).

Verb leib-.Staatliches Museum für Naturkunde in Stuttgart (z. T. verschollen).

Kartenblatt (1:25000) 7720 Albstadt

Teufelstor (77207023a) [Torhöhle, Torgrotte, Höhle im Uhufels]
Neufra (Kreis Sigmaringen)

Die Fundstelle im Bereich eines imposanten Felstores im Uhufelsen, 2,3 km westlich
von Neufra, wurde von Lehrer Flad aus Neufra entdeckt. Bereits 1930 gelangte
über ihn Scherbenmaterial in die Altertümersammlung in Stuttgart. Am 14. Oktober

211 Haag (wie Anm. 207) S. 39.

212 Wilhelm Freudenberg: Eiszeitliche Funde auf der Alb. In: Blätter des Schwab. Albvereins
32 (1920) Nr. 11/12 Sp. 129-131. - Ders.: Ein Gletscherkar und Firnmulden auf der Schwäbischen
Alb. In: Blätter des Schwäb. Albvereins 32 (1920) Nr. 9/10 Sp. 97-100. - Ders.: Die Menschenfigur
von Stetten unter Hohlstein (Lauchertal). In: Beiträge zur Natur- und Urgeschichte
Westdeutschlands Lfg.l (1935) S. 22, 2 Abb. auf S. 24 u. 25. Worms 1935.

213 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S.16. - Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 142). -
Jürgen Scheff: Höhlenarchäologie im Zollernalbkreis (Führer zu archäologischen Denkmälern
in Deutschland 43: Zollernalbkreis). Stuttgart 2003. S.86-104.

153


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0165