Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 159
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0171
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Scherbe mit Stempelkerbschnitt (Mittlere Bronzezeit ?); zahlreiche Tonscherben der
vorrömischen Metallzeiten (Urnenfelderkultur, Spätlatenezeit); 1 Münze des Kaisers
Antoninus Pius (römisch: 138-161 n. Chr.); mittelalterliche Tonscherben.

Verbleib: Heimatmuseum Veringenstadt (Silkes und andere Steingeräte, Fauna);
Hohenzollerische Landessammlung Hechingen (Silkes); Staatliches Museum für
Naturkunde Stuttgart (Fauna); Sammlung der Universität Erlangen (Silices, Fauna);
Schulsammlung Sonnenbühl-Erpfingen (1 Knochenpfriem).

Nikolaushöhle (7821/003) [Belsenhöhle23*: falsche Lesart einer handschriftlichen Notiz
von 1862 = Felsenhöhle zu Vöringenstadt, Niklashöhle, Klosenhöhle, St. Klosloch]
Veringenstadt (Kreis Sigmaringen)

Von Hofkavalier Carl Freiherr v. Mayenfisch (1803-1877), einem Kunstliebhaber
und Altertümersammler aus Sigmaringen, liegt ein kurzer Fundbericht vom 22. Mai
1862 vor: In der großen Felsenhöhle oh dem Bierkeller des Engelwirths fand ich
Gefäßscherhen aller Art, von Terra sigillata, und anderem Thon mit sehr alten und
schönen Verzierungen, was eine längere römische Aucupation vermuthen läßt236.
1866 erwarb Karl Anton Fürst von Hohenzollern die umfangreiche Sammlung des
Freiherrn v. Mayenfisch; somit kamen auch die Funde aus der Felsenhöhle, die zweifelsfrei
mit der Nikolaushöhle zu identifizieren ist, in die Fürstlich Hohenzollern-
schen Sammlungen in Sigmaringen. Außer den römischen Funden ist qualitativ hochwertige
Keramik der Urnenfelderkultur und der Spätlatenezeit vorhanden.

Auf der Suche nach Höhlen, die dem Steinzeitmenschen als Wohnung gedient
haben könnten, grub auch der Leiter des Sigmaringer Haus- und Domänenarchivs,
Karl Theodor Zingeler (1845-1923) vor 1894 in der Nikolaushöhle: Viel versprechend
nach dieser Richtung hin ist u. a. die Klosenhöhle bei Veringenstadt, in der ich eine
mehr als zwei Meter tiefe Humusschicht fand, sie aber leider noch nicht ausräumen
konnte237. Der Verbleib der anzunehmenden Funde dieser zu diesem Zeitpunkt
offenbar noch nicht beendeten Aktion ist unbekannt. Letzteres gilt auch für die Grabung
von Robert Rudolf Schmidt, Geologisches Institut der Universität Tübingen,
im Jahr 1910 (oder 1909), welche nie publiziert wurde. Nach Angabe eines damaligen
Grabungsarbeiters soll eine Anzahl Silices gefunden worden sein238.

Bei seinem ersten Besuch der Nikolaushöhle im Frühjahr 1934 fand Eduard Peters
die Spuren dieser Grabungen deutlich sichtbar vor. Auf dem Boden lagen vorgeschichtliche
und römische Scherben in Mengen herum. Eine Probegrabung vom 11.
Juli bis 14. August 1934 erbrachte den Nachweis altsteinzeitlicher Reste, so dass für
das kommende Jahr die endgültige Ausgrabung geplant wurde. Die vom 25. Juli bis
20. Oktober durchgeführte Kampagne, zeigte, dass die Ausräumung der rund

235 Oskar Paret: Veringenstadt. In: Fundberichte aus Hohenzollern 2, Beilage der Fundberichte
aus Schwaben NF 5 (1930) S. 150. - Ders.: Die Siedlungen des Römischen Württemberg.
In: Die Römer in Württemberg III. Stuttgart 1932. S. 181.

236 Nachlass Mayenfisch Sigmaringen (wie Anm. 1) Fundliste Veringenstadt.

237 Zingeler (wie Anm. 207) S. 8.

238 A. A.: Veringenstadt. In: Hohenzollerische Volkszeitung (1913) Nr. 293. - Peters, Die altsteinzeitlichen
Kulturen von Veringenstadt (wie Anm. 78) S. 174-177.

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