Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 166
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0178
Jürgen Scheff

Pfad zum Schaf stall

Bei der Anlage des Pfades zum Schafstall im Jahr 1936 kamen zwei bemerkenswerte
Fundstücke im Hangschutt zum Vorschein, bei denen es sich um durch Abrutschung
verlagerte Objekte aus dem Schafstall handeln könnte. Da sich im untersten
Teil des Pfades die Schuttkegel aus den Offnungen von Schafstall und Nikolaushöhle
treffen, ist eine Herkunft aus letzterer aber auch nicht auszuschließen Der Urnen-
felderkultur zuzuordnen ist das Mittelstück einer Gussform aus Sandstein mit beidseitig
eingearbeiteten Negativen für je ein Bronzemesser. Zwei ähnliche Bronzemesser
wurden in bzw. vor der Nikolaushöhle gefunden, ein Bronzegusskuchen im Schafstall
2, was auf Verarbeitung vor Ort schließen lassen könnte. In die Zeit der alamanni-
schen Landnahme datiert eine mit Kerbschnitt verzierte Bronzeschnalle eines spätrömischen
Militärgürtels aus dem 4. Jh. n. Chr. Beide Stücke sind verschollen257.

Einige wenige Funde aus einer Nachlese im Schafstall von Ulrich Binder im Jahr
1950 lagern im Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart. Nachgrabungen
durch Franz Werz aus Veringenstadt im Jahr 1955 erbrachten weitere Silices sowie eiszeitliche
Faunenreste.

Funde: Silices, Faunenreste (Mousterien)258; Silices, Faunenreste, Knochengeräte ?
(Aurignacien)259; Tonscherben, Bruchstück eines Steinbeils, Schafknochen (Jungsteinzeit
); Gussform für 2 Messer, Gusskuchen, Tonscherben (Urnenfelderkultur); Tonscherben
(Spätlatenezeit); 1 Bronzeschnalle (Frühmittelalter); Tonscherben (Mittelalter).

Verbleib: Heimatmuseum Veringenstadt (Silices, Fauna, vor römische Scherben,
Bronzegusskuchen); Hohenzollerische Landessammlung Hechingen (Silices, Fauna);
Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart (Fauna); Sammlung der Universität
Erlangen (Silices, Fauna). Ein Teil der Funde ist seit 1945 verschollen.

Rappenfelsenhöhle (7821/012)

Bingen - Hornstein (Kreis Sigmaringen)

In der geräumigen Höhle im Rappenfelsen, 1,2 km nordnordwestlich vom Bahnhof
Hanfertal bei Sigmaringen, führte Eduard Peters 1942 eine ergebnislose Probegrabung
durch. Er hielt eine nochmalige Tiefengrabung für notwendig, die aber
offenbar nicht mehr erfolgte260.

Große und Kleine Hagentorhöhle (7821/015 bzw. 7821/041) [Brechfelsabri,

Brechsteinhöhlen]

Veringenstadt (Kreis Sigmaringen)

Wenige Meter westlich des Südausgangs des Straßentunnels der Bundesstraße 32 in
Veringenstadt erhebt sich aus dem Talgrund der zerklüftete Brechfelsen mit den

257 Staatsarchiv Sigmaringen Ho 235 VI B 26 Bd. III. Brief Eduard Peters an den Regierungspräsidenten
in Sigmaringen, 30. September 1936. - Peters u. Paret, Veringenstadt (wie Anm.
239) S. 52. - Scheff, Eduard Peters (wie Anm. 252) S. 45 Abb. 10.

258 Bosinski (wie Anm. 233) S.152 Taf. 149, 150.

259 Hahn, Aurignacien (wie Anm. 234) S. 96.

260 Peters, Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 14. - Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37)
Notizblätter von Eduard Peters über angefangene Grabungen, um 1946 niedergeschrieben.

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