Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 170
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0182
Jürgen Scheff

Nun wandte sich Peters dem wenige Meter neben der Eselstalhöhle im Talgrund
gelegenen 25 m langen, 5-6 m hohen und bis zu 4 m überhängenden Eselstalabri zu.
Direkt unter der größten Uberwölbung, 6 m vom östlichen Endes des Uberhangs,
wurde ein 2,7 m langer, 0,8 m breiter und über 2,2 m tiefer Probegraben 1 angelegt. In
der 0,7 m dicken Humusschicht steckten einige eisenzeitliche Scherben, darunter
lagerten 0,65 m Kalkkies. Eine nun folgende 0,2 m dünne schwarze Schicht mit wenigen
Knochen hielt Peters für eine möglicherweise eiszeitliche Kulturschicht, darunter
folgten 0,65 m Kalkkies, der in größere und kleinere Kalkkiesel überging. Um die
Existenz der vermeintlichen Kulturschicht zu bestätigen, ließ Peters knapp 5 m westlich
von Graben 1 einen zweiten Probegraben unter dem Abri abtäufen, der eine identische
Schichtenfolge in gleicher Tiefe erbrachte, aber keinerlei Funde. Die beiden
Probegräben unter dem Uberhang wurden fotografisch dokumentiert.

Am 10. Juni 1931 ließ Eduard Peters wenige Meter westlich von Graben 2 noch
einen dritten, 2,5 m langen, 1 m breiten und 2,6 m tiefen Probegraben legen, der in 1,3
m Tiefe erneut die vermeintliche dunkle Kulturschicht in 0,3 m Mächtigkeit zeigte,
aber wiederum keinerlei Funde lieferte271.

Funde: Tonscherben (Hallstatt- oder Latenezeit), Knochenreste; alle Funde sind
verschollen.

Roter-Brunnen-Höhle (7919/017) [Maurushöhle, Josephshöhle]
Leibertingen (Kreis Sigmaringen)

Unmittelbar neben der Karstquelle des Roten Brunnens, wenige Meter über
Donauniveau und 2 km östlich Beuron liegt am Wanderweg das große Eingangsportal
der heute noch teilweise aktiven Wasserhöhle. Bereits 1881 wird der Fund von
Tonscherben erwähnt272. Im Januar 1925 sandte Evarist Rebholz, Tuttlingen, Funde
aus der Höhle an die Württembergische Staatssammlung in Stuttgart, welche vor Jahren
ein junger Mann ausgegraben und ihm übergeben hatte. Es handelte sich vorwiegend
um spätlatenezeitliche Scherben, aber auch um Tierknochen von Rind und
Hirsch sowie Kohlereste273.

Im März oder April 1930 besuchte Eduard Peters erstmals die Maurushöhle. Von
seiner Grabung, die vom 30. Juni bis 3. Juli 1930 stattfand, liegen zwei Kurzberichte
vor. An drei Stellen, die leider nicht genauer benannt werden, ließ er den Boden bis
auf den gewachsenen Fels durcharbeiten, fand aber die Schichten durch frühere Grabungen
völlig durchwühlt. Mit Sicherheit konnte Peters Tonscherben der Urnenfel-

271 Peters, Urgeschichtliche Untersuchungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 5 f. —
Ders., Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 10. - Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Untersuchungsprotokolle
1930/31 mit Profilskizze des Eingangs der Eselstalhöhle, Grundrissskizze
des Eselstalabris mit Lage der drei Profilgräben sowie Foto der Profilgräben 1 und 2, Skizzen
der Grabenprofile 1 und 3. Bericht Eduard Peters an den Ausschuss für die Ur- und Frühgeschichte
Badens, 3. August 1931.

272 Ernst Wagner: Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alaman-
nisch-fränkischer Zeit im Großherzogtum Baden. 1. Teil: Das badische Oberland. Tübingen
1908. S. 48. - Archiv LDA (wie Anm. 36) Ortsakten: Bericht der F. F. Forstel Thiergarten, 1881.

273 Archiv LDA (wie Anm. 36) Ortsakten: Brief Evarist Rebholz an Oskar Paret, 6. Februar
1925. - Wieland (wie Anm. 215) S. 282, Taf. 74 A.

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