Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 172
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0184
Jürgen Scheff

stände wie in den Pfahlbauten276. Die Gegenstände befinden sich in den Fürstlich
Hohenzollerischen Sammlungen in Sigmaringen277.

Dem ersten Besuch Eduard Peters am 11. April 1930 in der Paulshöhle folgte am
16. Juni eine Probegrabung, von der Peters berichtet: Die Paulshöhle möchte ich als
Typus einer wiederholt durchwühlten Höhle bezeichnen. In Beuron erzählt man von
großen Geldfunden [viele Tausend Silberstücke], die früher in der Höhle gemacht
worden seien. Ich habe in der Mitte und rechts am Eingang je einen Probegraben
gezogen. Während wir im rechten Graben bald auf das Anstehende kamen, ergab der
mittlere Graben, dass parallel zur Höhlenöffnung und von ihr etwa 7 m entfernt ein
quer durch die Höhle gehender etwa 1,3 m tiefer Graben zieht, in dem ein wüstes
Durcheinander von Scherben der späten Bronzezeit und der Latenezeit und Knochen
von Bär, Wolf, Hirsch, Schwein, Rind, Ziege herrschte17*. Unter den Latenescherben
erwähnt Peters besonders das Bruchstück eines Gusstrichters. Der Grabungsbericht
ist ergänzt durch zwei Fotos, eine Grundrissskizze mit den Probegräben sowie ein
Längsprofil des 2,4 m tiefen mittleren Grabens. Pater M. Bertsch aus Beuron erklärte
sich nach Abschluss der Grabung bereit, den gestörten Höhlenboden weiter zu
durchsuchen und die gefundenen Stücke zur Verfügung zu stellen279.

Bei einer Begehung am 15. März 2003 konnte Jürgen Scheff aus altem Grabungsschutt
mehrere vorrömische Tonscherben, u. a. der Urnenfelderkultur, sowie das
Bruchstück eines Backenzahns vom Braunbär auflesen.

Funde: 1 Bronzedolch (Mittlere Bronzezeit), Hortfund, Tonscherben (Urnenfelderkultur
), Fibeln (Hallstattzeit), Tonscherben, Bruchstück eines Gusstrichters
(Spätlatenezeit).

Verbleib:Fürstlich Hohenzollerische Sammlungen Sigmaringen (Hortfund); Museum
im Kräuterkasten Albstadt-Ebingen (Funde 2003: A 57 a); Sammlung Kloster
Beuron; die Funde von Eduard Peters sind seit 1945 verschollen.

Petershöhle (7919/021) [Domhöhle]
Beuron (Kreis Sigmaringen)

Die Eingangshalle der Petershöhle, 0,9 km südöstlich von Beuron gelegen, verblüfft
durch ihre riesigen Dimensionen. Der Eingang ist teilweise durch große Steinquader
vermauert, was auf eine mögliche Fluchtburg des Klosters Beuron hindeutet,
von der jedoch schriftliche Quellen fehlen. Auch der humusfreie Höhlenboden
scheint künstlich verebnet zu sein. Keramik des 12. und 13. Jahrhunderts sowie Ofen-

276 Nachlass Mayenfisch Sigmaringen (wie Anm. 1) Fundnotizen zu Beuron.

277 Lindenschmit (wie Anm. 1) S. 151-153, Taf. 24, 39, 40, 41. - Binder, Nacheiszeitliche Funde
(wie Anm. 207) S. 65, Taf. 107. - Hartmann Reim: Die Burghöhle bei Dietfurt, Gde. Inzig-
kofen-Vilsingen. Zur nachmesolithischen Besiedlung von Höhlen im Donautal zwischen Tuttlingen
und Sigmaringen. In: Mitteilungen Verband Deutscher Höhlen- und Karstforscher 22
(1976) H. 3 S. 92. - Ute Seidel: Bronzezeit. Sammlungen des Württembergischen Landesmuseums
Stuttgart Band 2. Stuttgart 1995. S. 109.

278 Peters, Urgeschichtliche Untersuchungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 11 f.

279 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Untersuchungsbericht 16. Juni 1930. - Peters,
Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 11.

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