Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 183
(PDF, 55 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0195
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Obere Bröllerhöhle (7920/006) [Heidenloch, Höhlenburg Weiler]
Beuron-Thiergarten (Kreis Sigmaringen)

Unmittelbar über dem Thiergartener Bröller, 0,25 km nordöstlich vom Thiergartener
Hof, befindet sich in steiler Felswand die Obere Bröllerhöhle mit ihrer Höhlenburg
. Sie existierte nach Keramikfunden vom 12. bis ins 14. Jahrhundert320. Bereits
zum Jahr 1856 erwähnt Freiherr Carl v. Mayenfisch aus Sigmaringen Funde, u. a.
Pfeile, Steine, Beine, Hämmer, Lanzen, und Schwerter. Am 18. April 1863 grub er selber
bei den Heidenlöchern. Da Mayenfisch von den Heidenlöchern berichtet, ist
nicht auszuschließen, dass ein Teil der Funde aus der tieferliegenden Bröllerhöhle
stammt321.

Der Untersuchungsbericht von Eduard Peters vom 8./9. Juli 1930 fällt knapp aus:
Die Untersuchung der seitwärts über dem Brüller gelegenen, früher durch gemörtel-
tes Mauerwerk abgeschlossenen weithin sichtbaren Höhle ergab ebenfalls außer neuzeitlichen
Scherben nichts7'22.

Funde: Tonscherben,Ofenkacheln, Armbrustbolzen und andere Eisengegenstände
(Mittelalter).

Verbleib: Fürstlich Hohenzollerische Sammlungen Sigmaringen (Funde Mayenfisch
: GH 652); Privatbesitz.

Falkensteinhöhle (7920/010) [Sanderfels, Grenzfels]
Beuron-Thiergarten (Kreis Sigmaringen)

Auf das bislang unbenannte Forschungsobjekt, 0,7 km nordwestlich der Neumühle
im Donautal, wurde Eduard Peters von Landrat Sander aus Meßkirch aufmerksam
gemacht, weshalb er es bei einer ersten Sondierung am 12. Juli 1930 als Sanderhöhle
bezeichnete. Schon die erste Schürfung lieferte Spinnwirtel und angeblich schnurkeramische
Scherben323.

Da unmittelbar durch die Grabungsfläche die ehemalige Landesgrenze von Baden
und Hohenzollern verläuft, nannte Peters das Abri samt Umgebung bei der ersten
Probegrabung am 18. und 19. Juli 1930 Grenzfels. Ein 3,7 m langer, 1 m breiter und
bis zu 4,1 m tiefer erster Probegraben wurde unter dem Felsüberhang gegen die rechte
Wand angelegt. Die oberste, 0,95 m mächtige braune Schicht aus Humus und Kalkkies
lieferte Scherben der Spätlatene- und Bronzezzeit, die folgende, 0,6 m dicke
schwarze Schicht erbrachte Scherben, Spinnwirtel, Silkes und Tierknochen
(Schwein) der Jungsteinzeit. Unter 1,6 m fundleerem hellbraunem Kalkkies zeigte sich
erneut eine tiefschwarze, feuchte Kulturschicht mit Silices, einem Knochenmeißel,
sonstigen Knochen, teilweise mit Bearbeitungsspuren sowie zwei flache, abgegriffene
Kalkkiesel. Eine darunter liegende, hellgraue verlehmte Kalkkiesschicht war fund-

320 Uhl (wie Anm. 280) S. 8-13. - Bizer u. Götz (wie Anm. 280) S. 91-93. - Schmitt (wie
Anm. 280) S. 115-120.

321 Nachlass Mayenfisch Sigmaringen (wie Anm. 1).

322 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Untersuchungsbericht 8./ 9. Juli 1930. - Peters,
Urgeschichtliche Untersuchungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 20.

323 Archiv LDA (wie Anm. 36) Brief Eduard Peters an Wilhelm Deecke, 13. Juli 1930.

183


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0195