Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 188
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0200
Jürgen Scheff

Etwa 5,5 m vor dem Eingang wurde ein zweiter, 2 m langer, 1 m breiter und 3,35
m tiefer Probegraben gegen die leicht überhängende rechte Felswand angelegt. Einer
1,85 m mächtigen Humusschicht folgten 1,1 m Kalkkies. In ihm fanden sich in 2 m
Tiefe angeblich neolithische Reste (Silices, bearbeitete Knochen- und Kalksandsteinstücke
(Glätter?)), darüber wenige Hallstatt- und Latenscherben. Peters führte die
dicke Humusschicht auf die Ablagerung ausgeräumter Höhlensedimente durch russische
Kriegsgefangene während des ersten Weltkriegs zurück. Diese sollen angeblich
zeitweise in der Klarahöhle gehaust haben, als sie eine Abwasseranlage vom Lager
Heuberg durchs Kohltal zur Donau anlegen mussten. Der Untersuchungsbericht
wird ergänzt durch ein Foto des Höhleneingangs mit dem Probegraben 2 sowie einer
Skizze dessen Profils340.

Eine Grabung am kleinen Felsüberhang unmittelbar gegenüber der Klarahöhle auf
der anderen Talseite durch Eduard Peters blieb ebenso ergebnislos wie eine Nachgrabung
durch Ulrich Binder im Juli/August 1950, der das Objekt „Kleine Kohltalhöhle
" nennt und nur eine Brandschicht ohne Scherben feststellen konnte. Auch seine
gleichzeitige Grabung in der Klarahöhle war erfolglos341.

Funde: Silices, bearbeitete Knochen- und Sandsteingegenstande (Jungsteinzeit?);
Tonscherben (Bronze-, Hallstatt- und Latenezeit, Mittelalter); Unterkiefer Hirsch
(Zeitstellung unklar).

Verbleib: Funde seit 1945 verschollen.

Scheunenhöhle (7920/025) [Hohlefels im Lengenfeldertal]
Beuron-Langenbrunn (Kreis Sigmaringen)

Eduard Peters besuchte die geräumige Scheunenhöhle, 1,2 km nordwestlich Lengenfeld
, erstmals am 19. März 1930. Probegrabungen erfolgten am 3. und 4. Juli 1930.
Zwei Quergräben in 14 bzw. 20 m Entfernung von Eingang wurden bis zum anstehenden
Felsen gezogen, welcher in 1,1 bzw. 0,4 m Tiefe erreicht wurde. Unter einer
dünnen trockenen Moderschicht folgte sofort Höhlenlehm mit eisenhaltigen Ausscheidungen
(Bohnerz?). Außer zwei rezenten Dachszähnen und einem Knochenstück
zeigten sich keinerlei Funde. Dem Grabungsbericht ist ein Foto des Höhleneingangs
beigefügt342.

Schlossfelsenhöhle (7920/040) [Hohlochfels, Villa Hammerschmied]
Beuron-Hausen (Kreis Sigmaringen)

Auf den riesigen Felsüberhang im Felsmassiv unter der Ruine Wagenburg, südöstlich
von Hausen im Tal, wurde Eduard Peters durch Oberförster Zinnwald aufmerk-

340 Peters, Urgeschichtliche Forschungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 16 f. - Ders.,
Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 8, 12. - Archiv LDA (wie Anm. 36) Brief Eduard Peters an
Wilhelm Deecke, 13. Juli 1930. - Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Untersuchungsbericht
Z/8. Juli 1930.

341 Binder, Nacheiszeitliche Funde (wie Anm. 207) S. 42.

342 Peters, Urgeschichtliche Forschungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 14.- Nachlass
Peters Tübingen (wie Anm. 37) Untersuchungsbericht 3./4. Juli 1930. - Archiv LDA (wie
Anm. 36) Brief Eduard Peters an Wilhelm Deecke, 6. Juli 1930.

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