Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 189
(PDF, 55 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0201
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

sam gemacht. Bereits bei der ersten Begehung und Schürfung am 5. Juli 1930 fanden
sich Scherben der Latenezeit und des Mittelalters. Die Anlage eines 6 m langen, 1 m
breiten und bis zu 2,6 m tiefen Probegrabens in der Mitte des Abris wurde am 11. Juli
fortgesetzt. Zwei dünne Kulturschichten des Mittelalter in 20 cm Tiefe bzw. der
Urnenfelderkultur in 30 cm Tiefe erbrachten Tonscherben und angeschnittene Knochen
, die untere Schicht auch mehrere kleine Kiesel. Zudem wird der Fund eines
eisernen Dolchs erwähnt. Riesige Gesteinstrümmer erschwerten die Grabung in den
steil zum Hang hin abfallenden Schichten. Peters erwägte die Anlage eines weiteren
Grabens zur Nordwestwand des Abris hin, zu der es aber offensichtlich nicht kam.
Eine kleine, sich unmittelbar rechts an den Felsüberhang anschließende 1,5 m breite,
4 m lange und 1,8 m hohe Kleinhöhle (o. Nr.) ergab keine Funde. Der Grabungsbericht
enthält eine Grundrissskizze der Höhle, eine Profilskizze des Probegrabens
sowie zwei Fotos von der Fundstelle343.

Funde: Tonscherben (Urnenfelderkultur, Latenezeit, Mittelalter), Knochen,
1 eiserner Dolch (Zeitstellung unklar); seit 1945 verschollen.

Kellerhöhle (7920/048) [Teufelsloch, Teufelshöhle, Pferdestall]
Sigmaringen-Gutenstein (Kreis Sigmaringen)

Die allgemein Teufelsloch genannte Höhle, 1 km nordöstlich von Gutenstein, wurde
früher als Bierkeller und Lagerraum benützt und ist verschlossen. Nach einem
Bericht der Wasser- und Straßenbauinspektion Uberlingen aus dem Jahr 1881 (oder
1882) sollen in ihr Knochen von Menschen und Tieren gefunden worden sein. Näheres
darüber wurde nicht bekannt344.

Eduard Peters besichtigte die Höhle erstmals am 19. März 1930. Eine erste Probegrabung
erfolgte am 10. und 11. Juli 1930. Wegen einer die Höhle in zwei Teile trennenden
gemörtelten, teilweise eingefallenen Mauer und sonstigem Schutt waren die Grabungsmöglichkeiten
im Inneren stark eingeschränkt. Ein 2,5 m langer Probegraben parallel
zur Tür und 1,9 m von dieser entfernt, kam in 2,25 m Tiefe auf den Fels. Scherben
und Ziegelstücke fanden sich bis zum Beginn einer Lehmschicht in 1,65 m Tiefe, was auf
gründliche Umlagerungen der Sedimente schließen ließ. Ein weiterer Graben wurde
außerhalb der Höhle gegen die vom Eingang rechts gelegene Felseinbuchtung angelegt,
der aus einem gestörten Gemisch von Humus, Kalkkies und größeren Felsstücken Sili-
ces, Knochenspitzen und Scherben der Jungsteinzeit, aber auch Scherben der Urnenfelderkultur
und der Latenezeit sowie Knochen von Wolf, Hirsch und Rind erbrachte. Die
Störungen in der auffallenden Terrasse vor dem Eingang dürften im Bau der Rampe
zum Bierkeller ihre Ursache haben. Peters hielt eine Untersuchung des Uberhangs links
des Eingangs für notwendig. Dem Grabungsbericht sind Grundrissskizzen der Gräben
sowie eine Profilskizze des Probegrabens in der Höhle beigefügt345.

343 Peters, Urgeschichtliche Untersuchungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 15. -
Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Untersuchungsbericht 5. und 11. Juli 1930. - Archiv
LDA (wie Anm. 36) Briefe Eduard Peters an Wilhelm Deecke, 6. und 13. Juli 1930.

344 Wagner, Fundstätten (wie Anm. 272) S.44.

345 Peters, Urgeschichtliche Untersuchungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 20-22. -
Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Untersuchungsbericht vom 10./II. Juli 1930. - Archiv
LDA (wie Anm. 36) Brief Eduard Peters an Wilhelm Deecke, 13. Juli 1930.

189


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0201