Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 215
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Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die frühere Besatzungszeit in Hechingen

3. VOLKSSTURM

Auch der Volkssturm stand bereit. Im Herbst 1944 hatte Hitler das letzte Aufgebot
befohlen. Die alten Männer und die Hitlerjungen wurden einberufen. Das
Hechinger Bataillon, rund 500 Männer in drei Kompanien, trat am 12. November
1944 auf dem Adolf-Hitler-Platz an und wurde im Museum vereidigt30. Der Volkssturm
gehorchte der NSDAP, Bataillonsführer war Ortsgruppenleiter Paul Weidle.
Der damals 49-jährige Justizobersekretär vertrat die Ziele der NSDAP bis zum letzten
Tag.

Im Dezember 1944 begann der Volkssturm-Dienst. Alle zwei Wochen Schießausbildung
am Sonntagvormittag und mittwochs die Instruktionsstunde31. In den letzten
Tagen des Kriegs lag das Bataillon in höchster
Alarmbereitschaft52. Eine Kompanie rückte
am 18. April 1945, dem Tag des Bombenangriffs
, nach Owingen aus, wo sie für die Wehrmacht
am Ortsrand Unterstände baute und
Schützengräben aushob. Am 20. April kehrte
die Kompanie zurück33. In Owingen zogen an
diesem Tag die aus Empfingen und Haigerloch
kommenden französischen Truppen ein. Die
Wehrmacht schickte vor ihrem Abzug die
Hechinger Volkssturm-Kompanie nach Haus.

In Hechingen hob derweil die Organisation
Todt, die Baufirma der Wehrmacht,
Sprenglöcher neben den Starzelbrücken aus
und errichtete an wichtigen Straßen Panzersperren
, am Unteren Turm, an der Schützen-
Paul Weidle brücke und an anderen Stellen34. NSDAP-
Ortsgruppenleiter und Bataillonsführer Paul
Weidle soll am Abend des 20. April nach der Rückkehr der Kompanie aus Owingen
die Schließung der Panzersperren befohlen haben, aber sein Adjutant Peter Heinzel-

30 Hz. Bl. Nr. 268/14.11.1944. Berichte über Erfassung und Einteilung ab Hz. Bl. Nr.
258/02.11.1944.

31 Hz. Bl. Nr. 274/21.11.1944, 283/01.12.1944. Einen Volkssturmdienst am Schützenhaus am
15.04.1945, in dem der Umgang mit der Panzerfaust gezeigt wurde, beschreibt Werner Heisenberg
: Tagebuch der Zeit vom 15.4.-15.5.45. S. 1. Lagerort privat, Kopien in StadtAH und
Stadtarchiv Haigerloch.

32 Wilhelm Holzhäuser: Tagebuch (wie Anm. 29) 03.05.1945, S. 128.

33 Heimatliches Kriegsgeschehen III (wie Anm. 1). Walter Sauter: Die letzten Blätter (wie
Anm. 25). Walter Sauter: 22. April. Schicksalstag in der Geschichte Hechingens. In: HZ Nr.
92/22.04.1955. Chronik-Entwurf (wie Anm. 1) S. 94.

34 Heimatliches Kriegsgeschehen III (wie Anm. 1). Walter Sauter: Die gesamte Bevölkerung
(wie Anm. 28). Hechinger kleiden sich neu ein (wie Anm. 28). Eine Rechnung des Sägewerks
Theo Wild vom 17.07.1945 wegen der Lieferung von Rundholz für die Panzersperren findet sich
in StadtAH. A200 Reg.-Nr. 9731. Beschlagnahme allgem. Schriftverkehr.

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