Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 231
(PDF, 55 MB)
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Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die frühere Besatzungszeit in Hechingen

Alsos-Soldaten in der Zollernstraße

die Stationen von Alsos, einer Einheit mit gepanzerten Fahrzeugen und einer Menge
Lastwagen. Immer ganz dicht hinter der Front.

In der Nacht zum 23. April kam Alsos nach Hechingen. Am nächsten Morgen hatte
Bürgermeister Franz Josef Simmendinger im Rathaus erneut Besuch. Die Amerikaner
wollten wissen, wo das Kaiser-Wilhelm-Institut und die deutschen Wissenschaftler
waren87. Die Geheimdienst-Truppe zog bei Carl Grotz in der Haigerlocher
Straße ein. Dort hatte das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik Büros und Labors.
Werner Heisenberg arbeitete dort, Carl-Friedrich von Weizsäcker, Max von Laue,
Erich Bagge. Heisenberg war am 19. April geflohen, als das Uran und das Schwere
Wasser in Haigerloch versteckt waren88. Die anderen Wissenschaftler waren zur Stelle.
Bagge suchten die Amerikaner am 23. April in seiner Wohnung auf, die er seit dem
Nachmittag davor nicht mehr verlassen hatte. Drei Tage später, am Donnerstag wurde
er verhört und musste beim Ausbau der wissenschaftlichen Instrumente helfen.
Am Abend erfuhr Bagge, dass er interniert werde89, am nächsten Morgen wurden er
und die übrigen in Hechingen und Tailfingen aufgegriffenen Wissenschaftler - auch
Otto Hahn - zunächst nach Heidelberg transportiert und dann nach England. Verhöre
, die Sichtung von Unterlagen und die Suche nach dem Atommeiler in Haigerloch
und dem Uran dauerten eine gute Woche. Dann war Alsos aus Hechingen wieder
verschwunden.

87 Walter Sauter: Nur die Amis wußten von den Atomforschungen. In: HZ Nr.
96/27.04.1955.

88 Werner Heisenberg: Tagebuch (wie Anm. 31) 17./18./19.04.1945, S. 2f.

89 Erich Bagge: Tagebuch (wie Anm. 53) 23./26./27.04.1945, S. 95.

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