Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 249
(PDF, 55 MB)
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Neues Schrifttum

Anliegen des Herausgebers ist es dabei nicht nur, einen Rückblick auf die verschwundene
Klosterwelt des Alten Reiches zu bieten, sondern zugleich auch eine
Begegnung mit der Gegenwart des Kloster- und Ordenslebens in den im 19. und 20.
Jahrhundert wieder erstandenen geistlichen Gemeinschaften zu ermöglichen (S. 9).
Im Zusammenhang mit dem „Säkularisationsjahr" waren alle 17 Klöster im Kreisgebiet
mit Vorträgen und Führungen der Bevölkerung vorgestellt worden, was wiederum
eine gute Ausgangslage darstellte zur konkreten Aufarbeitung der jeweiligen Klostergeschichte
durch Historiker, Kulturwissenschaftler und Heimatforscher. Da abgesehen
von Wald, Mariaberg und Beuron die Klöster im Kreisgebiet bis dahin kaum
publizistisch aufgearbeitet waren, bot sich hier für die Mitarbeiter die Möglichkeit,
mit Bezug auf einen ihnen aufgegebenen „Pflichtenkatalog" erstmals umfassend auf
der Grundlage von Veröffentlichungen und archivischen Studien die Geschichte einzelner
Konvente zumindest in ihren Grundzügen aufzuarbeiten. Diese angestrebte
„Verbindung von wissenschaftlicher Solidität und populärer Lesbarkeit des Werkes
für ein am Gegenstand interessiertes Laienpublikum" (S. 11) ist in einer beeindruckenden
Form umgesetzt worden und wird auch von einem Fachpublikum mit
Gewinn rezipiert werden müssen.

Den Reigen der 18 Beiträge eröffnet Edwin Ernst Weber mit einer umfangreichen
Einleitung über „Die Klosterlandschaft im nordwestlichen Oberschwaben. Ein
Uberblick über neun Jahrhunderte" (S. 13-45). Die zwölf weiblichen und fünf männlichen
Konvente, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts im Kreisgebiet bestanden,
stellen einen Ausschnitt dar in einem der an Klöstern reichsten Gebiete in Deutschland
. Mit den zwischen 1782 und 1806 durch die Landesherren durchgeführten Aufhebungen
geistlicher Institutionen fand eine vielhundertjährige Tradition ihr Ende,
die oberschwäbische Sakrallandschaft wurde gleichsam klosterfreie Zone. Nach dem
Übergang der hohenzollerischen Fürstentümer an Preußen nach 1848 kam es in dieser
Provinz zu einer Neugründungswelle von Klöstern, während eine solche generelle
Freigabe in Baden und Württemberg erst mit der Weimarer Republik einsetzte. Die
Bemerkung Webers, das weibliche Klosterleben habe 1860 im Kreisgebiet mit der
Niederlassung der Franziskanerinnen in Sießen eingesetzt (S. 42), ist allerdings insofern
zu relativieren, soweit die Gründung eines eigentlichen Mutterhauses gemeint ist.
Als (von einem Mutterhaus abhängige) Filialen entstanden aber bereits 1847 am
Fürst-Karl-Landesspital in Sigmaringen, 1851 an der Mädchenschule Thomas Gei-
selharts in Sigmaringen (gefolgt 1858 von Schwestern der christlichen Liebe), 1854 im
Korrektionshaus in Hornstein und 1859 im Gefängnis in Habsthal Niederlassungen
von Vinzentinerinnen aus dem Mutterhaus in Straßburg. Im Kontext dieses Beitrages
sei auch darauf hingewiesen, dass wir es seit dem 19. Jahrhundert auch weniger mit
„Mönchen und Nonnen" (S. 45) zu tun haben - diese Bezeichnungen beziehen sich
auf Mitglieder der „klassischen" alten Orden -, sondern vielmehr mit Patres, Schwestern
und Brüdern als Mitgliedern der damals neu gegründeten so genannten Kongregationen
mit gezielter apostolischer Öffnung in die Welt.

Die Inhalte der Einzelbeiträge sollen hier nicht referiert werden. Sie sind allesamt
hervorragend lesbar, beziehen die gedruckten und die in der Region noch greifbaren
Quellen mit ein und liefern auf der Grundlage des bereits erwähnten Schemas gut
durchstrukturierte Informationen zur äußeren wie inneren Geschichte eines Kon-

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