Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 5
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Das große Sterben in Hohenzollern

Einwohnerzahl auf 75 geschrumpft. Nur in der Frömmigkeit des einzelnen wurde
noch Rettung gesehen. 1611 machte sich die Pfarrgemeinde in Prozession zur Wallfahrtskirche
St. Maria im Weggental bei Rottenburg auf den Weg. 1626 erhielt Pfarrer
Markus Teufel (1603-1637) beim Dominikanerorden die Erlaubnis eine Rosenkranzbruderschaft
als wirksames Mittel gegen die Pest einzuführen. Ein Tiefstand wurde
im Jahre 1640 mit 25 Bürgern und 5 Witwen erreicht. Sicher sind die Verluste nicht
alle der Pest zuzurechnen, sondern viele erlitten den Hungertod oder waren Kriegsopfer
. Noch 1660 standen 12 Höfe ohne Bewohner leer. Dadurch bedingt gingen die
herrenlosen Acker in die Allmende über. Aufgegeben wurden die Siedlungen auf dem
Ebersberg, im Ludenstall, in den Gewannen Hofen und Weiland in Bisingen und
Zimmern, sowie Weiler hinter Zimmern8.

2.4 Burladingen

Wer als zollerischer Leibeigener galt, wurde 1548 gezählt, diese beliefen sich bei
73 Familien auf 303 Einwohner. Dazu kommt noch eine unbekannte Zahl von Nichtleibeigenen
. Das Pestjahr 1612 überlebten nur wenige, es wurden 1620 nur noch
80 Einwohner gezählt. Seit dem 23. Oktober 1612 würde keine Christenlehre mehr
gehalten, denn unter den Pestopfern waren vor allem die in Frage kommenden Kinder
. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges nahm die Bevölkerung weiter ab, so dass
schließlich noch 63 Männer und drei Witwen überlebten. Für das Jahr 1640 wird
überliefert, dass noch 27 Personen lebten. Wenn die erwähnten 73 Familien jede auf
einem Hof lebte, dann standen am Ende des Dreißigjährigen Krieges davon 24 verödet
da9.

In jene Zeit mag die Figur des hl. Sebastian in der Pfarrkirche St. Georg am Hochaltar
erinnern. Die Figur von Joachim Taubenschmid, nach 1592, stammt wohl aus
dem Kloster Stetten bei Hechingen.

2.5 Empfingen

Empfingen gehört zu jenen Orte, in deren Chronik auf Pestjahre hingewiesen werden
, die vor denen in der Mitte des 14. Jahrhunderts bekannt sind. Zwischen 1312 und
1315 rief eine Missernte eine Teuerung hervor, die zur Folge hatte, dass eine Hungers-

8 Johann Heinz: Hohenzollern während des dreißigjährigen Krieges. In: Mitteilungen des
Vereins für Geschichte und Altertumskunde in Hohenzollern 31 (1897/98) S. 128; Kraus, Leib-
eigenenverzeichis (wie Anm. 4) S. 119; Ders.: Folgen (wie Anm. 4) S. 30/31; Herberhold (wie
Anm. 7) S. 17; Heimatbuch der Gemeinde Bisingen-Steinhofen. Hrg. vom Heimatverein Bisingen
-Steinhofen. Bearb. von A. Buhl und R. J. Knaus, Hechingen 1953 (Nachdruck 1986), S.
124/5; Otto Bogenschütz: Die Allmende im Kirchspiel. In: 1200 Jahre Bisingen. Das
Jubiläumsjahr Rückblick in Wort und Bild. Bisingen o. J.. S. 73; Fritz Kallenberg: Bisingen
786-1986 - Kontinuität und Wandel. In: 1200 Jahre Bisingen. Das Jubiläumsjahr Rückblick in
Wort und Bild. Bisingen o. J. S. 17-23.

9 Kraus, Leibeigenenverzeichis (wie Anm. 4) S. 119; Ders.: Der 30jährige Krieg in Hohenzollern
. 2. Burladingen. In: Zollerheimat 6 (1937) Nr. 5, S. 36-39 und Nr. 6, S. 45-46; Ders.: Folgen
(wie Anm. 4) S. 30/31; August Speidel: Burladinger Heimatbuch. Hechingen 1958.

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