Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 93
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0105
Severin Beck und der Wehrsteiner Kreis

einer Veröffentlichung im Anzeiger zum Verordnungs- und Anzeigeblatt Sigmaringen
im Oktober 1854 hervor93. Danach lag am 30. Oktober 1854 die Geschworenenliste
in Haigerloch aus. Ausdrücklich hingewiesen wurde auf die Gemäßheit mit der Verordnung
vom 3. Januar 1849.

5. WIE WEIT DARF HOHENZOLLERN DEMOKRATISCH WERDEN?

Die Volksvereine im Unterland - der Kampf um die Reichsverfassung

Im Jahr 1849 entfalteten die in ganz Deutschland gegründeten Märzvereine ihre
volle agitatorische Kraft. Zwischen dem 28. März, dem Tag der Verkündigung der
deutschen Reichsverfassung mit dem preußischen König als Erbkaiser, und dem 28.
April 1849, dem Tag der offiziellen Ablehnung der Kaiserwürde durch Friedrich Wilhelm
IV, erstreckte sich eine Zeit der Ruhe vor dem Sturm. Von Ende April an bis
zum endgültigen Scheitern der Revolution versuchten die Märzvereine, die Reichs-
Verfassung und die Grundrechte zu retten, und gar die Republik zu verwirklichen.
Vielfach sollten die Bürgerwehren zusammen mit meuternden Truppen und
Freischärlern in den Kampf ziehen94. Im Januar schon hatte sich Bürgermeister Maier
wieder um die Gewehre und um die Zahlung der Reparaturen beim fürstlichen
Oberamtmann in Glatt bemüht95.

5.1 Ein Revolutionär wächst heran

Während in Sigmaringen sich die Demokraten seit Februar 1849 zurückhielten96,
engagierte sich der sog. Wehrsteiner Kreis um Lehrer SEVERIN BECK aus Betra.
Dieser, am 28. Januar 1823 in Dettingen als Sohn des Xaver Beck geboren, versuchte
als junger Lehrer, die Demokraten des hohenzollerischen Unterlandes zu sammeln97.
Seine Motivation hierzu ist aus seinem persönlichen Schicksal als Lehrer und allgemein
als Bürger zu ersehen98.

Durch die Unterrichtung bei einem Musterlehrer und einem zweijährigem Studium
mit nachfolgendem Examen führte der Berufsweg Severin Beck als Schul-Inspi-
zient im Alter von 15 oder 16 Jahren in die wohl einzige Präparandenanstalt Hohen-

93 Oeffentl. Anz. zum VAzBlS, Nr. 45 v. 5.11. 1854, Meldung Nr. 2241.

94 V Hippel (wie Anm. 85) - Hans Georg Wehling und Angelika Hauser-Hauswirth, Die
großen Revolutionen im deutschen Südwesten (Landeszentrale für politische Bildung, Band
27), Stuttgart 1998.

95 GABet, Beilage zum Rechnungsband von 1848/49, Nr. 166, Reiseabrechnung.

96 Gönner, Revolution ... und Anschluß, wie Anm. 16,, S. 144.

97 Ebd. S. 146.

98 StAS, Ho 235, Bd. 28, Abtl. I/Sekt.ll, Nr. 400/3,4, 5, 8, 10, 11, 12, 14. - Die Schreibweise in
den Akten ist oft „Bek", wohingegen das Hof- und Adress-Handbuch des Fürstenthums
Hohenzollern-Sigmaringen, Stuttgart und Sigmaringen, 1844, die Schreibweise „Beck" führt.
Außerdem hat dieses Adressbuch den Vorteil, daß es die Namen der zeitgeschichtlich wichtigen
Personen vollständig überliefert.

93


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0105