Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 110
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0122
Wolfgang Hermann

dann auch 14 Musketen mitgebracht. Vermutlich stammten 7 Wehrmannssensen auch
von dort169.

Empfingen hatte nach Aussage von W. Zimmermann170 seit dem Frühjahr 1848
eine Bürgerwehr in Kompagniestärke. Ihr Führer war Kaufmann Brändle und Gregor
Kreher ihr Unterführer. Am 17. April 1848 hatte der Gemeinderat beschlossen,
80 Sensen anfertigen zu lassen. Die Kosten dafür mußte zunächst der Wehrmann tragen
; die Stangen zu den Sensen würde die Gemeindekasse finanzieren. Aus Konstanz
sollten 60 Musketen kommen. Bei einem Ferdinand Sauter seien sie bestellt worden.
Die Rechnung über sie belief sich auf 539 fl. 6 kr. Außer diesen habe man noch weitere
Gewehre aus Sigmaringen und Oberndorf bezogen. Zwei Trommeln waren von
der Gemeinde beschafft worden. Ein Matthias Schöttle aus dem württembergischen
Nachbarort Mühlheim am Bach habe zwei Empfinger Wehrmänner im Trommeln
8 V2 Tage unterwiesen, zu einem Taglohn von 30 kr. Zum Exerzieren habe sich die
Bürgerwehr auf dem Weiherplatz, und zum Schießen unter dem Schießrain getroffen.

Auch Empfingen zeigte Kampfbereitschaft, als es 1849 um die Reichsverfassung
ging, wobei sich der Schlosser Michael Hellstern hervortat. Im Verlaufe des Juni,
nämlich am 4., 12. und 14. sorgte er sich um die Ausrüstung mit Gewehren. Er habe
dies auf Anweisung getan, wobei der Anweisende namentlich nicht genannt wurde.
Am 4. Juni handelte es sich um 22 Flinten; am 12. Juni richtete er die Gewehre für den
Schreiner Andreas Hellstern, Lorenz Schindler aus Betra, Joseph Hellstern, des
Michels (Sohn), Johann Wolf, Bonifaz Baiter, Leo Hellstern, Kaspar Rebmann und
Joseph Hellstern, Sohn des Xaver Hellstern. Bürgermeister Hipp und Kaufmann
Brändle hatten dem Schlosser hierfür den Auftrag erteilt. Schließlich am 14. Juni
brannte der Schmied die Nummern in die Gewehre ein. Er beanspruchte einen
Arbeitslohn von 4 fl. 46 kr. Am 2. Dezember 1849 erhielt Michael Hellstern den
Arbeitslohn ausbezahlt171. Eine weitere Arbeit für die Zurüstung an anderen
20 Gewehren erledigte Michael Hellstern am 16. Juni 1849, wofür er 3 fl. 40 kr. beanspruchte
, aber erst am 2. Februar 1850 ausbezahlt erhielt172.

Fischingen rüstete sich allmählich, vielleicht ab September 1848. In dieser Hinsicht
arbeitete der Ort offensichtlich mit Empfingen zusammen. Ein gewisser Vorrat an
Flinten war in Fischingen vielleicht für das Salutschießen zur Fronleichnamsprozession
geblieben. Jedenfalls reinigte und ölte Thomas Hellstern am 2. Dezember drei
Gewehre, und er erhielt laut Abstreich für diese Arbeit 27 kr. Gleich anschließend
brachte er sie für 15 kr. nach Empfingen, wo sich unter Umständen eine Sammelstelle
befand. Andreas Schreiner tat mit zwei Gewehren das gleiche gegen 18 kr.173
Wochen später reinigte Alexander Rebmann zwei Gewehre und erhielt im Januar 1849
18 kr. dafür174.

169 Der Schlosser habe ein Tagegeld von 6 fl. für 9 Tage erhalten.

170 Zimmermann (wie Anm. 22), S.25.

171 GA Emp, Beilagen zum Rechnungsband von 1849/50, Nr. 142 .

172 Ebd. Nr. 143.

173 GAFi, Beilage zum Rechnungsband von 1848/49, Nr. 77.

174 Ebd. Nr. 78.

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