Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 167
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0179
Ausleihe von Akten aus Sigmaringen nach Bukarest und deren unvollständige Rückgabe

Bereits vor 1875 waren einige Akten über die Wahl des Prinzen Carl zum Fürsten
von Rumänien - das Endergebnis vom 8./20. April 186611: 685969 Ja- und 224 Nein-
Stimmen12 - und seine 1869 erfolgte Heirat mit Elisabeth Prinzessin von Wied (1843—
1916)13 in das Hausarchiv gelangt, auf die nach Nr. 1435 im Repertorium durch einen
Verweis auf Nr. 460 der gleichen Rubrik geführt wird. Auf der entsprechenden Seite
in einem vorhergehenden Band des Repertoriums14 steht, daß es sich um sechs Stücke,
größtenteils in versiegelten Paketen, über Wahl und Heirat handelte. Diese Aktenfaszikel
wurden zu einem nicht bekannten Zeitpunkt dem Hausarchiv entnommen und
gelangten erst 1954 wieder nach Sigmaringen zurück, wie aus einem entsprechenden
Vermerk hervorgeht: (Diese 6 Fasz. kamen am 26. 5. [19]54 von der Deutschen
Gesandtschaft in Lissahon, Portugal, über das Auswärtige Amt in Bonn15, an das
Fürstl. Hausarchiv zurück.)

Nachdem am 2. Juni 1885 Fürst Carl Anton (1811-1885)16 verstorben und sein
Sohn Leopold Fürst und zugleich Chef der katholischen Linie des Hauses Hohen-
zollern geworden war, entnahm dessen Bruder Carl, inzwischen als Carol I. König
von Rumänien, 14 Tage später aus der väterlichen Registratur zwei Akten Theken mit
Vorhängeschloß, welche mit den Aufschriften Prinz Carl Fürst von Rumänien bzw.
Rumänische Politica versehen waren, und sagte zu, daß sie später wieder dahin
zurück gegeben werden sollten17. Es handelte sich bei diesen nach Bukarest (rum.:
Bucure§ti) ausgeliehenen Unterlagen also um Akten, die noch nicht aus der Registratur
des verstorbenen Fürsten an das Hausarchiv abgegeben worden waren.

11 In Rumänien galt damals noch der gegenüber dem Gregorianischen Kalender bis zum 28.
Februar 1900 um zwölf und danach um 13 Tage zurückliegende Julianische Kalender, der dort
erst 1924 vom Gregorianischen Kalender abgelöst wurde; vgl. Hermann Grotefend: Taschenbuch
der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. Hannover 131991. S. 27.

12 Außerdem 124838 Enthaltungen, von den 224 Nein-Stimmen waren allein 161 in Jassy
(rum.: Ia§i) abgegeben worden; vgl. Damean (wie Anm. 10) S. 53 f.

13 Sie trat auch als Schriftstellerin unter dem Pseudonym Carmen Sylva hervor; vgl. Elisabeth
Heimpel: Carmen Sylva (Ps. für Pauline Elisabeth Ottilie Luise Königin von Rumänien),
Schriftstellerin. In: NDB (wie Anm. 9) 3. Berlin 1957. S. 149.

14 StA Sigmaringen, Dep. FAS Hausarchiv Sigmaringen HS R 5,1-53,616, fol. 86'. Ihr Lagerort
ist dort mit Kasten XVIII, Fach 8, Nr. 3 angegeben.

15 Das Politische Archiv des Auswärtigen Amts Berlin teilte am 4. Juli 2007 mit (Gz.: 117—
251.07/S), daß dort keine Unterlagen zu diesem Vorgang ermittelt werden konnten.

16 Zu diesem, der 1848 die Regierung im Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen angetreten
und dieses im nächsten Jahr an Preußen abgetreten hatte, 1858-1862 preußischer Ministerpräsident
, vgl. K[arl] Th[eodor] Zingeler: Karl Anton Fürst von Hohenzollern. Ein Lebensbild
nach seinen hinterlassenen Papieren. Stuttgart 1911. - Günter Richter: Karl Anton Fürst v.
Hohenzollern, preuß. Ministerpräsident. In: NDB (wie Anm. 9) 9. Berlin 1972. S. 502-502. -
Schulze (wie Anm. 8) S. 324 f., 328 ff. u. 371. - Neugebauer (wie Anm. 9) S. 139 f.

17 Quittung (Sigmaringen, 16. Juni 1885), von König Carol unterschrieben mit Carol, über die
Entnahme der beiden Aktentheken.

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