Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 203
(PDF, 57 MB)
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Anton Fink: Die schwarzen und die heiteren Lose meines Erdenlebens

ren Augen ansehen und beurteilen. Umgekehrt war's ebenso, der Norden lernte auch
den Süden weit mehr schätzen und lieben. Kurz: Wir waren nur eine große, für alles
Hohe und Heilige frohgestimmte, überaus empfängliche Lehrer-Seele. Von der unvergleichlich
schön gelegenen Alsterlust in Hamburg führte man uns am ersten Abend
von den St. Pauli-Landungsbrücken durch das Gewimmel von Segel- und Dampfschiffen
hinüber nach den Petersenkai, wo wir auf [den] zwei Prachtdampfern
„Prinzregent" und „Lucie Woermann" mit Musik empfangen und überaus gut verpflegt
und bewirtet wurden. Andern Tages machten wir eine Rundfahrt in dem
großen Handelshafen, um das staunenswerte Getriebe und die großen Reichtümer zu
sehen, welche die Hundert und Hundert Schiffe ans Land schwimmen. Sahen wir in
Hamburg die vielen riesigen Handelsschiffe, so zeigte man uns in Kiel die mächtigen
Kriegsschiffe - mit dazu bestimmt, diesen großartigen deutschen Handel zu schirmen
und zu schützen. Unwillkürlich sangen die Lehrer immer wieder: „Deutschland,
Deutschland über alles!" In solcher Macht-Entfaltung hatten wir unser großes, deutsches
Vaterland doch noch nie gesehen.

Der Glanzpunkt der deutschen Lehrerfahrt war aber unstreitig unser Besuch auf
Helgoland. Hier erreichten die Wogen patriotischer Begeisterung ihren Höhepunkt.
Hier standen wir gleichsam auf dem Grenzstein, an der Grenz-Marke unseres vielgeliebten
Vaterlandes. Mit Stolz und Selbstgefühl sahen wir die vielen stämmigen,
strammen Blaujacken als wackere Hüter der letzten Scholle deutscher Erde. Wir
sahen, wie der große rote Felsen jene mächtigen Geschütze in großer Anzahl in sich
birgt, welche zur Verteidigung unseres lieben Heimatstrandes Tag und Nacht hier
Wache stehen.

Möchte es doch auch nach und nach allen deutschen Lehrern vergönnt werden,
sowohl unsere Handelsflotte, als auch unsere Kriegsflotte mit eigenen Augen schauen
zu dürfen.

Jeder einzelne Teilnehmer empfängt bei dieser Gelegenheit eine patriotische Wasser
-Taufe, deren heiliges Feuer durchs ganze Erdenleben nimmer mehr in ihm ausgelöscht
werden kann."

Aufsatz, den ich [Fink] unterm 4. Sept. 1906 dem Haigerlocher Boten übergab.

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