Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 277
(PDF, 57 MB)
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Neues Schrifttum

gehender mit einzelnen Adelsfamilien wie den Montfort, Königsegg, Waldburg, Fürstenberg
und Hohenzollern, um abschließend kurz auf die Herrschaftsnachfolger
Baden und Württemberg einzugehen. Bei der Betrachtung der finanziellen Potenz,
die sich vor allem in den Barockbauten wiederspiegelt, zieht der durch den „genealogischen
Zufallsgenerator" geprägte Adel den kürzeren. Seine Ressourcen waren u.a.
durch die Zahl der zu unterhaltenden und zu versorgenden Kinder geprägt (M. Zürn).
Fast alle Adligen im Alten Reich waren mehr oder weniger bis zur Insolvenz verschuldet
, vor allem aufgrund der Agrardepression des 17. Jh. und als Folge der Errichtung
repräsentativer Kirchen- und Schlossbauten. Im Vorfeld der Mediatisierung versuchte
das Haus Waldburg durch die kostspielige Erlangung der Reichsfürstenwürde
den vorausgeahnten Verlust der Souveränität zu verhindern (R. Beck). Die Folgen der
Mediatisierung durch den „Stuttgarter dicken Herodes" König Friedrich I. werden
am Waldburger Beispiel plastisch und quellennah geschildert. Der oberschwäbische
Adel war überwiegend - angeführt vom Haus Waldburg - überzeugt und aktiv
katholisch. Das führte immer wieder zu Differenzen mit dem württembergischen
Staat, der keine Stärkung katholischer Identität zuließ (W. Kircher). Das Engagement
des Hauses Waldburg in der Nachkriegszeit im sozialen Bereich zeigt sich an der Entwicklung
des Klinikstandorts Neutrauchburg (M. Thierer).

Karrierewege des 18. Jh. in Kirche, Militär und Hof, hier vor allem in Osterreich
werden am Beispiel des Hauses Fürstenberg aufgezeigt (E. Mauerer). Die Erhebung
in den Reichsfürstenstand führte zwangsläufig zum Aufbau staatlicher Strukturen,
die sich von der Person des Regenten lösten. Der Beitrag über die kulturellen Aktivitäten
des Hauses (A. Wiks) stellt sich eher als Nachruf auf den inzwischen erfolgten
, nicht thematisierten Verkauf und die Zerschlagung der literarischen Sammlungen
des Hauses dar. Während das rege Musikleben des 18. und 19. Jh. in den Donaueschinger
Musiktagen eine adäquate Fortsetzung fand, ist die Geschichte des Schlosses
Meßkirch ein noch unvollendeter baulicher Dauerbrenner. Den Unterhaltskosten
standen keine gleichwertigen Einnahmen gegenüber. Verfall, ungeeignete Nutzungen,
schließlich die Schenkung an die Stadt um den Erhalt zu sichern - kein Einzelbeispiel
für das Schicksal das Ortsbild prägender Bauten des Adels.

Die Beiträge zur Vergangenheit der hohenzollerischen Fürstentümer (A. Zekorn,
E.E. Weher, O.H. Becker, K.W. Steim, ES. Gäßler, K.A. Kuehl) widmen sich Einzelaspekten
wie der Verdrängung der Lehnsabhängigkeit von Osterreich in der hohenzol-
lerisch/preußisch orientierten älteren Historiographie, dem Grundbesitz des Hauses
oder der Entwicklung von Stadt und Schloss Sigmaringen. Die Schilderung der Beziehungen
der neuen Landesherren Baden und Württemberg, deren heutige Verwaltungszentren
Salem und Altshausen in Oberschwaben liegen, beschließen den ersten Band.

Der nicht weniger grundsätzlichen Themen gewidmete zweite Band befasst sich
zunächst mit dem Verhältnis von Adel und Reichskirche. Besonders für die Reichsritterschaft
waren die geistlichen Pfründen wichtige Versorgungseinrichtungen für
Nachgeborene und unverheiratete Töchter, eröffneten gelegentlich den individuellen
Aufstieg in den Reichsfürstenstand als Fürstabt oder Bischof. Der oberschwäbische
Adel war, wie S. Schraut nachweist, in der Reichskirche eher unterrepräsentiert. Die
Fürstabtei Kempten (K. Schreiner) und das Damenstift Buchau (B. Theil) sind typische
„Spitäler des Adels". Die Organisation der Reichsritterschaft, die ihr souveränes

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