Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 46
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0050
Johanna Möllenberg

Am 23.10.1907 schreibt Frau Mathilde Grosse in ihr Tagebuch:

„Die Ausstellung, die gut beschickt und gut besucht war, ist bei schönstem Herbstwetter glücklich
verlaufen. Die Arbeitsschule hatte im Sitzungssaal des Rathauses wundervoll ausgestellt
(Wäsche, Stickereien, Schnitzereien, Malereien) und bekam die goldene Medaille, Verdienstmedaille
; Frieda hatte alles schön arrangiert, 8 schöne Kleider und drei Blusen von feinster Arbeit
waren in 2 großen Glaskästen auf Figuren ausgestellt, die feinen Bunt- und Goldstickereien
waren auch geschmückt. Das Publikum, was Verständnis für alle die feinen Arbeiten hatte,
war entzückt, der Fürst Wilhelm von Hohenzollern mit Prinzeß Tochter besuchte auch die Ausstellung
der Frauenarbeitsschule, ließ sich Frieda vorstellen und drückte seine vollste Anerkennung
aus.

Jetzt ist nun der große Trubel vorbei, die Schule ist gut besucht. Zu tun hat Frieda viel, da die
Verantwortung für alles, was gearbeitet wird, auf ihr liegt, da sie bloß eine selbstangelernte
Hilfslehrerin neben sich hat."

Genaue Auskunft über Aufgaben, Schulgeld und Schulordnung gibt das folgende „Prospekt
der städtischen Frauenarbeitsschule Hechingen" aus dem Jahre 1911:9

ber

5 c et) ittflctt.

§ L

55>ie Mbtiftfje grauetiarbeitSfcljute ^e^ingen
verfolgt ben fymtä, ib,ren gögliitgen auf aüen
(Seisielen »eiblicE)« |>anbarieit eine gtünblujje 35e*
fßbtgung ju fetbfiänbiger SCätigfeii [orooljl im Jjäufi*
üdjcn Berufe, raic auf gemetblidjem (Miete ju
vermitteln.

§ »•

Im Sermaltuntj mit) Sffufftdjt beforgt ein oon
ben ^eWetnoe'oBegter geroäjjfte§ Kuratorium, be»
fieljenb au§ bem Sttiaetmeifile,r a& SBorfttjenben,
einem ©emekberat uitb einem ©tabjoerorbneten.

SDie Sfoorbnungtn bejügtiib, be§ Unterrief) tä trifft
bie teitenbe ßebrettn.

§3.

&et UnterriAt wirb erteilt »im ber feitenben
Sekretin (SSotftegerin) unb einer ^ttfäle^rerin.

9>er unterrifljt umfaßt 5 $aiiptfäd|er (3fad>
lurfe).

1, #anbnfi|en: ffirleraen betuerfäjiebenen ©tidje
unb Sfi.ätjte, Sfofertigung nun SDantenmäff$e, glitten,
g-efronierert, ©tÜfttoj unb S>itr«b^rud)atBeiten.

2. üRaf djmennSljen: anfertiguiig ffimüiä)er
SBöf^egeoenftönbe mit ber 3rtafd)ine, ©topfen unb
2)urdjbrufflar6etten auf ber SDlafdn'ne.

3. Rletbern%n: Anfertigung t?on tarnen» unb
Jimbertleiberit, «offümen, $adm unb SKdnteln.

SKtt ben genannten brei gfädjem ifr pimfyotdt
ber Erlernung beS felbfifinbigen 3ufdmeiben§ bet
Unterridjt im 3Rufterf<$mttj|et$nen in ronttjentlid)
4 (gtunben uerbmtben.

4. ©tiefen: 2Beifj* unb Shmtfticten, fowie alle
anbeten £anbatbetten.

5. SBoHfadi: £>äfefn, ©triefen, Jrnüpfen, Stab/
weit ufm.

§

SDie SCufnaljme finbet alle SSierletjab.re ftatt unb
jroat in ben erftra Sagen beS Sanuar, SMpril, 3uti
unb Dftobet.

SDie Slufpmeljmenben mfliffen minbeffenS 15 %af)K
alt fein,

®ie neu eintretenben ©djüfarinnen jjaben mit
bem Unterririjt im |>anbnäl)en ju beginnen, an
melden fldE) baS 2Beifoeuonäl)en mit bet 3Rafd)ine
aufO) tieft unb minbeftenl einen ÄurjuS umfaffen
tnu&; ben übrigen ift bet ©bitritt in jebe ber ijacb,*
Hajfen mit Anfang jebe« SBiertetjaJjteS freigestellt
§ 6,

3)a§ ©äjulgelb, meines Bei SBeginn be§ SSier*
ieljab/reS noraulbejaljÜ roerben mujj, beträgt in
L SoIIfurfen:

im Älnbemäljeir....... . 26 4

in jebem anbeten $aü)$......20 „

2. gatbtagSfurfen:
im flHeibernäljen: r-ortnittag§ , . . . 1B

na&mittagS , . . . 12 „
in ben übrigen gödjern: cormittagS . . 14 „
nadjmittagS . .10 „

9 Stadtarchiv Hechingen, Akten, A200, Reg.-Nr. 5120.

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