Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 57
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0061
Von der Frauenarbeitsschule zur Hauswirtschaftlichen Schule Hechingen

chingen. So wird in den Schulakten34 vermerkt: „Die von der Hauswirtschaftlichen Berufsschule
benützte Küche in der Horst-Wessel-Schule (heutige Haupt- und Werkrealschule) ist während
des Aufenthaltes der Flüchtlinge aus den Räumungsgebieten in unserer Stadt für diese nötig. Der
praktische hauswirtschaftliche Unterricht muss dadurch etwas verkürzt werden."
Im Februar 1944 macht sich auch die allgemeine Knappheit an Gas, Wasser und elektrischem
Strom bemerkbar, wenn es in einem Schreiben des Reichsministers „für Wissenschaft, Erziehung
und Volksbildung" heißt:35„Auf meine Veranlassung sind von der Zentrale für Gas- und
Wasserverwendung und der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Elektrowirtschaft in Berlin
Merkblätter zur Unterrichtung der Lehrkräfte an Hauswirtschaftlichen Schulen über die notwendigen
Maßnahmen der Energiesparaktion für Gas und Wasser sowie elektrischen Strom
hergestellt worden. ... Die in den Flugblättern enthaltenen Sparwinke und Anregungen hauswirtschaftlicher
, haustechnischer und volkswirtschaftlicher Art sind sinngemäß zur Anweisung
an die Schülerinnen zu verwenden."

10. Die Frauenarbeitsschule nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde wieder die Notwendigkeit erkannt, Handarbeitsunterricht
für Mädchen und Frauen zu erteilen. Ab „April 1949 gab es städtische Abendnähkurse anstelle
der seit einem halben Jahr von den Gewerkschaften veranstalteten Kursen"36. 1952 beabsichtigt
die Kreisstadt Hechingen die Errichtung einer Frauenarbeitsschule vom 1.4.1953 an.
Doch erst Vi Jahr später war es so weit. In einem Zeitungsartikel vom 12.9.1953 lesen wir37:
„Der Bürgermeister machte davon Mitteilungen, dass am 1. September die längst geplante
Frauenarbeitsschule in Hechingen eröffnet worden ist. Es sei eine planmäßige Schulstelle eingerichtet
worden, die von der Hauswirtschaftslehrerin Waltraut Tschunko, die aus Heidelberg
kam, besetzt worden sei. Wer die Frauenarbeitschule besuche, brauche die Hauswirtschaftsschule
nur ein Jahr besuchen, während andernfalls drei Jahre Hauswirtschaftsschule vorgeschrieben
seien. Für berufstätige Mädchen und Frauen werde Frau Brück wie seither
nachmittags und abends weiterhin unterrichten."

Und in einem Zeitungsartikel vom 7.9.1953 drückt der Schreiber seine Genugtuung über die
(Wieder-) Eröffnung der Frauenarbeitschule aus:38„Es ist eine alte Erfahrung: Der Mann kann so
viel arbeiten und verdienen wie er will, wenn die Frau das richtige Haushalten und Wirtschaften
nicht versteht, reicht das Geld nie aus. Zu diesen hausfraulichen Kenntnissen, die man bei
jeder Frau voraussetzt, ob alleinstehend oder verheiratet, gehören neben dem Kochen die Handarbeiten
, in erster Linie das Nähen. Dafür hat man in Hechingen auch auf dem Rathaus Verständnis
und der Stadtrat beschloss deshalb in diesem Frühjahr, eine Frauenarbeitsschule mit
dem gehobenen Charakter einer Berufsschule zu errichten. Am Dienstag hat in ihr der Un-

34 Ebd.

35 Ebd.

36 Zeitungsindex von Walter Sauter, Stadtarchiv.

37 Hohenz. Heimatbücherei Hechingen N.d. IV. - Der Unterricht wurde ganztägig in 32 Wochenstunden
erteilt. Das Schulgeld betrug 90.- DM jährlich. Zunächst waren es 14 Schülerinnen, 1954 waren es 24
Schülerinnen, weshalb zwei Klassen gebildet wurden. - Die von der Stadt durchgeführten Nähkurse,
die außerhalb der Frauenarbeitsschule abgehalten wurden, sollten organisatorisch mit der Frauenarbeitsschule
verbunden werden.

38 Ebd.

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