Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 122
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0126
Rolf Vogt

bewilligte die Frist, aber er war nicht begeistert. Der Regierungsrat forderte erbost zur sofortigen
[...] Angabe der Hinderungsgründe auf. Antwort erhielt er am 15. März vom Beigeordneten
Wilhelm Zoll. Die Rechnung 1905/06 könne deshalb noch nicht abgeschlossen werden,
weil die Übertragungen vom Rechnungsbuch in die Heberegister seitens des verstorbenen
Stadtrechners teilweise unrichtig erfolgt sind. Die Kontrolle werde eine erhebliche Zeit in Anspruch
nehmen, befürchtete Zoll. Die Einnahmereste aus dem Rechnungsjahr 1905 lägen bei
10.550 Mark.

Carl Sauerland verlangte, die Arbeit mit allen Mitteln zu beschleunigen. Es wird sich empfehlen
, die Dienststunden zu verlängern und sämtliche Beamte der Stadtverwaltung anzuhalten,
bei der Rechnungsprüfung mitzuhelfen, schrieb er am 18. März nach Hechingen. Arbeiten der
Stadtverwaltung, welche nicht besonders eiIbedürftig sind, müssen eben zurückgestellt oder
in Überstunden erledigt werden, drängte Sauerland. Neue Fristen zu setzen, verzichtete er,
aber einen Bericht wollte er sehen. Wilhelm Zoll schickte ihn am 25. März. Er kündigte die
Fertigstellung der Rechnung 1905/06 für den 27. März an. Am 25. und 26. März würden im
Hechinger Rathaus die Eintragungen in den Büchern noch einmal genau verglichen, beschrieb
er den Endspurt. Die Unterlagen kamen schließlich in Sigmaringen Regierungssekretär Dün-
schel auf den Tisch. Der unterzeichnete am 20. April 1908 seinen zweiten Prüfbericht, 59
handgeschriebene Seiten mit vielen Erinnerungen und Bemerkungen zur Gemeinderechnung
190568. Carl Sauerland reichte die Unterlagen einige Tage später an den Oberamtmann in Hechingen
weiter, der Gemeinderat und Stadtverordnete in Kenntnis setzen sollte. Die Überprüfung
der Rechnung enthebt, wie ich wiederholt hervorhebe, den Gemeinderat und die
Gemeindevertretung nicht der Verantwortung, hob Sauerland ein weiteres Mal den Zeigefinger
.

Ebenso wenig wie er die Aufarbeitung der Rechnungsrückstände im Griff hatte, war Konrad
Mayer in der Lage, die laufenden Geschäfte dem von Sigmaringen geforderten Standard anzupassen
. Bis in den Dezember 1907 arbeitete die Stadtkasse ohne Journal für das laufende
Rechnungsjahr, dann erhielt - in der Sitzung mit Karl Schoenfeld - der Hilfsarbeiter und Buchhalter
Gustav Vitallowitz den Auftrag, die Buchungen einzutragen. Er habe die Weiterarbeit
nach einigen Tagen abgelehnt, berichtete Karl Schoenfeld später. Der Gemeinderat beauftragte
am 9. Januar 1908 Josef Hömig mit der Uebertragung aus den Rechnungsbüchern in
das Handbuch der Rechnung 1907/08 und legte die Vergütung fest. Hömig hatte aber noch
genug mit der Rechnung 1905/06 zu tun. Oberamtmann Karl Schoenfeld fand jedenfalls, als
er am 28. Januar 1908 im Rathaus war, die Ausgaben übertragen, die Einnahmen aber nicht.
Dabei habe ihm Stadtrat Philipp Jakob Lorch einige Tage vorher erklärt, das Buch sei fertig, ärgerte
sich Schoenfeld. Mayer selbst berichtete Anfang Februar nach Sigmaringen, Georg Rathgeber
sei dabei, das Journal und die Nebenbücher der Stadtkasse aufs Laufende zu bringen.
Die Not in der Stadtkasse brachte Josef Hömig sogar die Festanstellung. Durch Beschluss des
Gemeinderats wurde er zum 1. März als Hilfsarbeiter regulär angestellt69.
Kaum Sorgen machten zu diesem Zeitpunkt die Rechnungen der Nebenfonds, die Wilhelm
Klaiber ebenso wenig fertig gestellt hatte wie die Hauptrechnungen der Stadt. Am 31. Oktober
1907 vertraute der Gemeinderat die Legung der rückständigen Rechnungen der Neben-

StadtAH, Bände, Rechnungen, Prüfbericht Dünschel Regierungs-Sekretär Sigmaringen 20.04.1908.
StAS, Ho 235 T 7-8 Nr. 728, Defektensache des verstorbenen Stadtrechners Klaiber in Hechingen.
StadtAH, Bände A 34, Beschlüsse des Gemeinderats, 09.01.1908, 28.02.1908. StadtAH, Bände A 62,
Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, 27.12.1907.

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