Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 136
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0140
Rolf Vogt

Stadtverordneten Rudolf Levi und Friedrich Beuter sowie Stadtrat Philipp Jakob Lorch, sie hätten
die Anzeige in hohenzollerischen Zeitungen vermisst. Wilhelm Zoll und Justizrat Senn verteidigten
das Vorgehen der Stadt mit dem Hinweis, dass die Ausschreibung in Hohenzollern
gar keinfen] Wert habe, weil nicht soviele [geeignete] Kandidaten für den Posten zu finden
seien. Sie ließen sich immerhin herbei, den Text der Stellenausschreibung zu verlesen.
Keine Chance mehr hatte in dieser Sitzung der Gedanke des Beigeordneten, einen Ausschuss für
die nähere Auswahl der Kandidaten zu bilden. Zoll hatte die Stadtverordneten verprellt. Zusammen
mit dem Gemeinderat waren sie die von der Hohenzollerischen Gemeindeordnung bestimmten
Wähler des neuen Bürgermeisters, und sie wollten mitreden. Die gemeinsame Sitzung von Gemeinderat
und Stadtverordneten zur Sichtung der Gesuche wurde auf den 30. April anberaumt108.
Durch die Vorauswahl kamen zwei Kandidaten aus der näheren Umgebung. Die Runde brachte die
Herren Amtmänner Häußler, Reutlingen u[nd] Haefele Horb für die Bürgermeisterstelle in Vorschlag
. Am Wochenende, dem 2. und 3. Mai, sollten sich die Bewerber vorstellen109.
Wie es dann weiterging, verschweigen die Akten im Stadtarchiv heute ebenso wie die Hechinger
Zeitungen damals. Die Bürgermeisterwahl blieb Geheimsache. Friedrich Wallishauser
beklagte sich darüber in seiner Zeitung ein zweites Mal110.

Der Amtsmann aus Horb scheint durchgefallen zu sein oder seine Kandidatur zurückgezogen
zu haben, am 21. Mai stand er jedenfalls nicht zur Wahl. Gegenkandidat von Anton Häußler
war ein promovierter Duisburger Gerichtsassessor namens
Päffgen. Er hatte das Nachsehen. Der Reutlinger Polizei-Amtmann
erhielt 13 Stimmen, Päffgen nur sechs. Beide Hechinger
Zeitungen verbreiteten das Wahlergebnis am späten
Nachmittag mit Extrablättern in der Stadt111.
Schon am 24. Mai trafen sich Gemeinderat und Stadtverordnete
wieder, um mit Anton Häußler die Vertragsbedingungen
auszuhandeln. Wilhelm Zoll leitete die Sitzung. Er sprach den
sehnlichsten Wunsch und die Hoffnung aus, dass die Wahl
Häußlers Hechingen zum Glück und Segen gereichen möge,
der designierte Bürgermeister erklärte, er nehme die Wahl an,
und dankte für das Vertrauen. Das Gehalt wurde geregelt, auch
die Zulagen. Die Hechinger Kommunalpolitiker baten den
neuen Gemeindevorsteher, das Amt schon am 1. Juni anzutreten
, doch Häußler sagte, daß ihm dies nicht möglich sei. Beide ^nton Häußler.
Seiten einigten sich auf den 1. Juli-. foto; ^andesmuseum

108 StadtAH, Bände A 62, Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, 24.04.1908. Hz. Bl. Nr. 93/
25.04.1908. Z Nr. 94/27.04.1908.

109 StadtAH, Bände A 62, Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, Notiz nach 24.04.1908. Z Nr. 98/
01.05.1908.

110 Hz. Bl. Nr. 108/13.05.1908. Vgl. Nr. 107/12.05.1908, 114/20.05.1908.

111 StadtAH, Bände A 62, Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, nach 07.05.1908. Z Nr.
116/22.05.1908. Hz. Bl. Nr. 116/22.05.1908. Das Extrablatt des Zoller findet sich im Zeitungsband der
Hohenzollerischen Heimatbücherei eingebunden. Vgl. Chronik 1980 (wie Anm. 2) S. 337. Über den
Duisburger Kandidaten scheint sonst nichts bekannt geworden zu sein. Seine Liquidation, die Bewerbungskosten
, genehmigten der Gemeinderat am 25.06.1908 und die Stadtverordneten am
09.07.1908, s. StadtAH, Bände A 34, Beschlüsse des Gemeinderats, 25.06.1908. StadtAH, Bände A
62, Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung, 09.07.1908. Danach kam Päffgen mit Zug aus In-
terlaken zur Vorstellung nach Hechingen.

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