Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 176
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0180
Hans Sättele und Kai Michael Sprenger

Die Qualität und Einzigartigkeit dieser Stuckarbeiten
begründeten zweifelsohne wesentlich
den Rang Schloss Achbergs zusammen
mit dem Amtshaus als eingetragenes Kulturdenkmal
, dessen überregionale kunsthistorische
Bedeutung bereits in der Beschreibung
der Kulturdenkmäler des Landkreises
Sigmaringen hervorgehoben wurde,
auf dessen Gebiet das Schloss und die
gleichnamige „Gemeinde der sieben Zuständigkeiten
" als Sammelplatz kommunalpolitischer
und verwaltungstechnischer Spezialitäten
bis zur Inkorporierung in den Altkreis
Wangen im Zuge der Gemeindereform
von 1969 lag, bevor sie durch die Kreisreform
zusammen mit dem Altkreis Wangen
am 1. Januar 1973 zum neuen Landkreis Ravensburg
gelangte.1

Diese Sigmaringer Exklave markierte hierbei
lange Zeit den gleichsam letzten Reflex einer
bewegten politischen Geschichte des Schlosses
und der Gemeinde Achberg, die 1806 im
Zuge der Umwälzungen der Napoleonischen
Ära an das Fürstentum Hohenzollern-Sigma-
ringen gefallen waren. Während die Gemeinde
Achberg dann ab 1849/50 bis 1947
den südlichsten Teil Preußens bildete, verblieb
das Schloss trotz dieser diversen politischen
und verwaltungsrechtlichen Umstrukturierungen
bis zu Anfang der 80er
Jahre des 20. Jahrhunderts im Privatbesitz
der fürstlichen Familie, welche die Wohnungen im Schloss vermietet hatte. Doch das Schloss
war zwischenzeitlich erneut merklich in die Jahre gekommen und es standen umfangreiche,
kostenintensive Sicherungsarbeiten für die Dachkonstruktion und die Stuckarbeiten an, so
dass sich die fürstliche Familie 1982 schließlich zum Verkauf der unrentablen Immobilie an die
Firma Bauer, Baumanagement, Kressbronn, gedrängt sah.

Was dann einsetzte, ist zu Recht als „Rettungsdrama in vier Akten" bezeichnet worden,2 dessen
glücklicher Ausgang einer ganzen Reihe von Zufällen, aber auch dem langen Atem und
der Überzeugungskraft verschiedener „Überzeugungstäter" zu verdanken ist, die sich früh
und ausdauernd den zum Teil sehr fragwürdigen Nutzungsplänen und Zukunftsszenarien für

1 Vgl. Reiner Falk: Schloß Achberg - Ein verborgenes Schmuckstück barocker Kunst und Kultur, Landkreis
Ravensburg.21991.

2 Vgl. Hans Sättele: Die Rettung von Schloß Achberg - ein Drama in vier Akten. Der letzte Akt geht gut
aus - also doch kein richtiges Drama. In: Irene Pill-Rademacher (Hrsg.): Schloss Achberg. Annäherungen
an ein barockes Kleinod Oberschwabens. Ravensburg 1999, S. 353 - 370.

Das Wappen des Hoch- und Deutschmeisters
Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg bildet das
Zentrum der 30.000 kg schweren, reich stuk-
kierten Decke des Rittersaals auf Schloss Achberg
(um 1700). Aufnahme: Rene Schrei,
Ravensburg.

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