Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 195
(PDF, 59 MB)
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Edwin Ernst Weber

Schloss und Kloster Inzigkofen 1850 bis 2003

Ein gehöriger Schuss Dramatik steht am Anfang wie am Ende der genau 200 Jahre währenden
„fürstlichen Zeit" von Inzigkofen. Den Auftakt der fürstlich-dörflichen Beziehungsgeschichte
bilden 1802 die Säkularisation des Augustinerchorfrauenstifts Inzigkofen durch den
im Gefolge des Reichsdeputationshauptschlusses eher begünstigten denn nur entschädigten
Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen1 und das Erlöschen des klösterlichen Lebens nach
einem halben Jahrtausend mit dem Tod der letzten Nonne 1856.2 Am Ende stehen - von spürbarer
öffentlicher Aufregung begleitet - von 1998 bis 2003 der Verkauf eines Schlosses an
einen Immobilienträger, die Veräußerung einer Klosteranlage an eine politische Gemeinde und
die Schenkung einer Klosterkirche an eine Filialkirchengemeinde. Dazwischen liegen zwei Jahrhunderte
eines zeitweise besonderen und engen Verhältnisses zwischen dem Adelshaus und
dem idyllisch gelegenen Dörfchen am Ostausgang des Donaudurchbruchs durch die Schwäbische
Alb.

Begründet wird diese spezielle Beziehung von der bekannten Sigmaringer Fürstin Amalie Ze-
phyrine, die 1811 in dem zu einem klassizistischen Schlösschen umgestalteten ehemaligen
Kloster-Amtshaus ihren Wohnsitz nimmt und im angrenzenden Hanggelände zu beiden Seiten
der Donau die Anlegung eines romantischen Landschaftsgartens veranlasst.3 Nach dem Tod
der Großmutter 1841 folgt ihr - testamentarisch zum Erbe von Schloss und Park bestimmt -
der Enkel Erbprinz Karl Anton nach, der mit seiner jungen Familie Schloss Inzigkofen als bevorzugte
Sommerresidenz bewohnt und den weiteren Ausbau der „Fürstlichen Anlagen" betreibt
. Aus dem Beginn des Revolutionsjahres 1848 haben sich vermutlich von Erbprinz Karl
Anton angeregte Planentwürfe des preußischen Hofarchitekten Friedrich August Stüler erhalten
, die eine Umgestaltung des Klosters Inzigkofen in eine historisierende Schlossanlage mit

1 So Fritz Kallenberg: Hohenzollern im Alten Reich. In: Ders. (Hg.): Hohenzollern. Stuttgart 1996 (=
Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs Bd. 23), S. 48 - 128, hier S. 117.

2 Zusammenfassend zur Klostergeschichte zuletzt Edwin Ernst Weber: Das Kloster Inzigkofen. In: Ders.
(Hg.): Klöster im Landkreis Sigmaringen in Geschichte und Gegenwart. Lindenberg 2005, S. 166 -
212.

3 Zu Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen (1760 - 1841) vgl. Fritz Kallenberg: Fürstin
Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen. In: Ders., Hohenzollern (wie Anm. 1), S. 452 -
459; Edwin Ernst Weber: Fürstin Amalie Zephyrine in Inzigkofen. In: HH 49 (1999), S. 7 - 11; Christina
Egli: „Nee en 1760 ä Paris oü mes parents..." Eine Prinzessin zwischen Pariser Pracht und Sigmaringer
Bescheidenheit. In: Manfred Bosch u.a. (Hgg.): Schwabenspiegel. Literatur vom Neckar bis zum Bodensee
. Bd. 2.1 Aufsätze. Biberach/Riß 2006, S. 145 - 156.

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