Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 199
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0203
Schloss und Kloster Inzigkofen 1850 bis 2003

sehen Talente des in der dörflichen Bevölkerung als „Hobby-Landwirt" bespöttelten Offiziers18
sind indessen offenkundig begrenzt, so dass die erhofften Ernte- und Finanzerträge ausbleiben
und Waenker bereits 1932 um einen Pachtnachlass einkommt und 1935 verschiedene
Flächen aus dem Pachtvertrag herausnimmt.19 Als der General 1937 stirbt und eine feierliche
Beisetzung mit Ehrenabordnung der Wehrmacht im neu begründeten Familiengrab auf dem
Inzigkofer Friedhof erhält,20 erfährt das landwirtschaftliche Experiment ein abruptes Ende.

Das im Frühjahr 1935 errichtete und 2007 beseitigte Familiengrab der Waenker von Danken-
schweil auf dem Friedhof Inzigkofen, Aufnahme von 1935 (Vorlage: Bruno Lewald)

Im kollektiven Gedächtnis der Inzigkofer Bevölkerung ist die Familie Waenker von Danken-
schweil vor allem mit ihrem tragischen Soldaten- und Kriegsschicksal geblieben, das zwischen
1934 und 1944 den Tod aller drei Söhne des Generals bringt.21 Die Witwe bewohnt mit ihrer
seit 1944 gleichfalls verwitweten Schwiegertochter Karin geb. von Unruh und deren zwei kleinen
Zwillingstöchtern noch bis zum Umbau von 1952 einen Teil der Schlossanlage und zieht
dann nach Sigmaringen fort.22 An die zwei Jahrzehnte währende Präsenz dieser adligen
Schlossbewohner erinnerten bis vor kurzem ein martialisch-repräsentatives Familiengrab auf
dem Dorffriedhof sowie eine Wappentafel in der Klosterkirche.

Nach mehr als achtzigjährigem Leerstand erfährt im April 1939 auch der barocke Konventsbau
der Klosteranlage erstmals wieder eine Nutzung: Wie auch andere fürstliche Schloss- und
Klosteranlagen, so das alte Schloss in Krauchenwies und das Kloster in Wald,23 wird Inzigko-

18 Protokoll der Zeitzeugenbefragung von Erwin Pfeifer, Inzigkofen, v. 9. Okt. 2007 durch Kreisarchivar
Dr. E. Weber bzgl. Schloss Inzigkofen (KreisA Sigmaringen).

19 Vielstich (wie Anm. 9).

20 Ortschronik Inzigkofen Bd. 2 (wie Anm. 11), S. 7; Zeitzeugenbefragung Erwin Pfeifer (wie Anm. 18).

21 Ortschronik Inzigkofen Bd. 2 (wie Anm. 11), S. 7.

22 Ebenda; Schloss Inzigkofen, Umbau und Instanzsetzungen (wie Anm. 14).

23 Edwin Ernst Weber: Sophie Scholl und das weibliche Reichsarbeitsdienstlager Krauchenwies. In: ZHG
Bd. 34 (1998), S. 207 - 224, hier S. 207f.

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