Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 203
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0207
Schloss und Kloster Inzigkofen 1850 bis 2003

sen, ungeachtet vom Volkshochschulheim selbst getragener Maßnahmen im Innenausbau, ein
wachsender Sanierungs- und Modernisierungsrückstau zumal im Außenbereich, im Sanitärsektor
sowie bei der Komfortausstattung der Gästezimmer, der in der Folge, wie zu schildern
sein wird, entscheidend zu einem letzten Strategiewechsel des Fürstenhauses gegenüber der
Klosteranlage beiträgt.

5. Umbau des Schlosses zum Forstamt

Während der klösterliche Konventsbau seit 1948 dauerhaft vermietet wird, erfolgt nahezu
zeitgleich beim Schloss die Rücknahme in die unmittelbare Nutzung durch die fürstliche Verwaltung
. Durch den Verzicht auf Unterhaltungsmaßnahmen seit zwei Jahrzehnten und die
Parzellierung auf vier, teilweise ineinander übergehende Mietwohnungen entspricht das
Schloss zu Beginn der 1950er Jahren in seiner Innenausstattung nicht mehr heutigen Wohnverhältnissen
und macht äußerlich einen ziemlich verwilderten Eindruck, wie die fürstliche Baukanzlei
1952 im eigenen Baugesuch feststellt.34 Nach Ausquartierung der vier bisherigen
Mieter, darunter die Witwe Waenker von Dankenschweil mit ihren Angehörigen, und deren
Verteilung auf neue Quartiere in hochkomplizierten Ringtauschaktionen erfährt das Schloss
von Mai bis September 1952 eine grundlegende Instandsetzung mit dem Einbau von gemauerten
Schornsteinen anstelle der vorhandenen altdeutschen, besteigbaren Kamine, der Erneuerung
von Dach und Außenfassaden, der Sicherung der Fundamente und dem Einbau von
Bädern in sämtliche, durch Wandverlegungen neu eingeteilte Wohnungen. Der Modernisierung
werden die letzten Überreste der einstigen herrschaftlichen Pracht des Schlosses geopfert
, indem die künstlerisch wertvollen, gemalten Tapeten im Saal des Obergeschosses entfernt
und in das Fürstliche Museum nach Sigmaringen überführt werden.35 Wie dies bei Altbau-Sanierungen
nicht ganz ungewöhnlich ist, beschert der Schlossumbau der fürstlichen Verwaltung
etliche Überraschungen und letztlich eine Kostensteigerung von ursprünglich angesetzten
69.500 DM auf schlussendlich 102.275 DM.

Das generalsanierte Schloss ist seit 1. Dezember 1952 Sitz des nach Inzigkofen verlegten bisherigen
Fürstlichen Forstamts Sigmaringen-Beuron, für das im Erdgeschoss Diensträume geschaffen
werden. Darüber hinaus werden im Schloss vier Wohnungen untergebracht: eine
kleine für die Forstsekretärin im Erdgeschoss, die komplette Bei etage im 1. Stock für den Forstmeister
als Leiter des Amtes und schließlich zwei weitere, eher beengte Quartiere im Dachge-
schoss für den Forstsekretär als Büromitarbeiter sowie für eine aus der früheren Mieterschaft
„übernommene" alleinstehende alte Dame.36 Wie alles in der Verwaltung und im Leben ist
auch die 1952 geschaffene Nutzung nur eine Lösung auf Zeit. Mit einer weiteren Reform der
fürstlichen Forstverwaltung wird das Forstamt Inzigkofen zum 1. Oktober 1976 aufgehoben
und das Dienstpersonal unter der Leitung von Dr. Unterdorfer in das mit einem größeren Zuständigkeitsbereich
ausgestattete Forstamt Wald verlegt. Die Amtsräume und Dienstwohnungen
im Inzigkofer Schloss sind seither abermals an wechselnde Mieter vergeben, die alsbald

34 Baubeschreibung der F.H. Baukanzlei v. 19. 5. 1952 für den Umbau des sog. Schlossgebäudes in Inzigkofen
(Schloss Inzigkofen, Umbau und Instandsetzungen, wie Anm. 14).

35 Verfügung der F.H. Hofkammer v. 14. 5. 1952 zum Umbau des Schlosses in Inzigkofen (ebenda).

36 Schloss Inzigkofen, Umbau und Instandsetzungen (wie Anm. 14), insbesondere Baubeschreibung
1952 (wie Anm. 34).

203


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0207