Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 223
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0227
Hechinger Residenzen: Schloss Lindich und Villa Eugenia

Friedrich Wilhelm IV. und Kaiser Wilhelm I.,
der - als er zur Einweihung der Burg Ho-
henzollern 1867 in die Hohenzollernschen
Lande kam - im Lindich gewohnt hat. Darüber
hinaus diente der Lindich vor allem als
Gästehaus; den Künstlern folgten die Monarchen
: Herzog Max von Bayern, Louis Napoleon
, der spätere Kaiser Napoleon III., die
Könige von Württemberg, Schweden, Portugal
oder der Kaiser von Brasilien - sie alle
nahmen Quartier auf dem Lindich.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es erstmals
Berichte über eine Vernachlässigung
von Schloss und Park: „Einsam, das Bild versunkener
Herrlichkeit, ein Dornröschen-
schloss, schläft der Lindich und träumt -
leider - dem drohenden Verfall entgegen. "5
Die Situation verschärfte sich noch durch das
schwere Erdbeben von 1911: „Im Schloss
Lindich ist im Treppenhaus oberhalb des Fensters
ein Stück Mauerwerk heruntergefallen
... Im Treppenhaus selbst ist der Verputz
beschädigt und ebenso sind auch Putz- und
Deckenschäden im Ersten Stock und in dem
Aussichtsraum unter der Kuppel vorgekommen
. "6











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Der Lindich nach dem Umbau durch Clavel um
1820. Foto: Hohenzollerische Heimatbücherei

Eine der wenigen historischen Innenaufnahmen
des Schlosses Lindich. Die Aufnahme ist
leider nicht datiert.

Foto: Hohenzollerisches Landesmuseum

Im Kommunallandtag wies der Abgeordnete Wallishauser 1912 auf den „trostlosen Zustand"
des Lindich hin und drängte Landeskonservator Laur, in dieser Sache bei der Hofkammer vorzusprechen
. Die Hoffnung, dass Mitglieder des Sigmaringer Fürstenhauses dauerhaft den Lindich
beziehen würden, erfüllte sich nicht. Vor allem der pflegeintensive Park wurde mehr und
mehr sich selbst überlassen. Ohne „systematische Arbeit" könne eine solche Anlage nicht instand
gehalten werden; „gelegentliche Stundenarbeit" reiche dazu nicht aus.7 Mit dem Ende
der Monarchie verschlechterte sich die Situation jedoch weiter - das Schloss stand leer, und nur
die nötigsten Reparaturen wurden ausgeführt. Die Idee des Fürstenhauses, das Schloss für
„Sommergäste" zu öffnen8, ließ sich nicht verwirklichen.

Im November 1933 meldete die „Hohenzollerische Volkszeitung": „Seit Monaten sieht man
Vertreter der katholischen Caritas Interesse für Schloss Lindich nehmen." Beim Abwägen des
Für und Wider eines solchen Verkaufs erinnert der Autor sogleich an die immer wieder pro-

5 Hohenzollerische Blätter, 27.7.1908.

6 Schreiben des Fürstlichen Rentamts an das Fürstliche Hofmarschallamt, 29.11.1911 (Staatsarchiv Sigmaringen
, Dep. 39/DS 92 NVA 16817a).

7 Der Zoller, 29.7.1918.

8 Frankfurter Zeitung, 26.1.1920.

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