Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 230
(PDF, 59 MB)
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Uwe A. Oster

zollern des Öfteren in der Villa Station gemacht. König Friedrich Wilhelm IV. dachte sogar
daran, die Villa Eugenia käuflich zu erwerben, doch hat seine zur Regierungsunfähigkeit führende
schwere Erkrankung dies verhindert.19

Besonders angetan von der romantischen Szenerie, die sie bei mehreren Besuchen kennen gelernt
hat, war auch die spätere Kaiserin Victoria. Zur Hochzeit mit dem damaligen Kronprinzen
und späteren Kaiser Friedrich III. erhielt sie 1858 eine Mappe von Aquarellen mit Ansichten
der Villa Eugenia und des Fürstengartens geschenkt. Sie stammen von dem niederländischen
Maler Pieter Francis Peters (1818-1903). 1905 gab der Musikverein Kaiser Wilhelm II. vor der
Villa ein Ständchen.

1873 fanden in der Villa Eugenia kleinere Renovierungs- und Ausbesserungsarbeiten statt, die
auf eine regelmäßige Nutzung des Gebäudes durch das Fürstenhaus schließen lassen.20 Wohl
gegen Ende des 19. Jahrhunderts scheint sogar an einen großen Umbau gedacht worden zu
sein. So gibt es Pläne für einen rechteckigen Neubau vor dem Mittelbau. Nach einem anderen
Plan sollte der Mittelbau komplett erneuert, und die Seitenflügel sollten mit Walmdächern gedeckt
werden.21

Die herrschaftliche Zeit in der Villa Eugenia
endete 1919. Mit dem Untergang der Monarchie
lockerten sich auch die Bande zwischen
dem Sigmaringer Fürstenhaus und
Hechingen. Die Villa wurde nun in zwei
Wohnungen unterteilt. Zu diesem Zweck
wurden auch Zwischenwände eingezogen
und damit der ursprüngliche Grundriss erstmals
zerstört. Den Nordflügel bewohnte
„Frau Geheimrat Beck", den Südflügel und
den Mittelbau Edwin Freiherr von Secken-
dorff (1854-1933), ein ehemaliger kaiserlicher
Diplomat, der zuletzt preußischer
Gesandter in Stuttgart gewesen war. In
einem 1933 veröffentlichten Nachruf wurde
auch seine Wohnung in der Villa Eugenia
hervorgehoben: „In seinen prächtig eingerichteten
Räumen erinnerten eine Sammlung
von chinesischen Waffen und Kunstgegenständen
wie Malereien, Vasen, Porzellan und
Buddhas an den langen dortigen Aufenthalt
."22 In der Folge wurde die Villa Eugenia
in immer mehr Wohneinheiten unterteilt,
um für zusätzliche Mieter Platz zu schaffen.
Dies führte zu einer kleinteiligen Parzellierung
, die die frühere Großzügigkeit des Gebäudes
kaum mehr erahnen ließ.

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Entwurf zu einem Umbau der Villa Eugenia.
Zweite Hälfte 19. Jahrhundert. Foto: Staatsarchiv
Sigmaringen, Dep. 39, P 720/1

Südländisches Flair mit Palmen: die Villa Eugenia
um 1900. An fürstliche Zeiten erinnern
noch die beiden Wachhäuschen.

Foto: Fotohaus Keidel, Hechingen

19 Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, BPH, Rep. 71 Schwäbische Linie.

20 Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 39/DS 92, NVA 16817a.

21 Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 39, P 720/1, P 720/2.

22 Der Zoller, 6. Februar 1933.

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