Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 231
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0235
Hechinger Residenzen: Schloss Lindich und Villa Eugenia

Nach dem Zweiten Weltkrieg beanspruchte
die französische Besatzungsmacht die Villa
Eugenia und richtete dort ein Offizierscasino
und ein Kinderheim ein. Nach dem Abzug
der Franzosen wurde die Villa Eugenia fast
wieder zu einer Art fürstlichen Residenz.
Prinz Franz Joseph von Hohenzollern-Emden
(1891-1964) bezog im Juni 1949 zunächst
die Villa Silberburg und siedelte dann in die
Villa Eugenia über. Er war ein Zwillingsbruder
des Fürsten Friedrich von Hohenzollern. Am
30. März 1911 trat er als Leutnant zur See in
die Kaiserliche Marine ein. Seit 1913 diente
er auf dem Kleinen Kreuzer „Emden", der
bei Kriegsausbruch 1914 in dem deutschen
Schutzgebiet Tsingtau vor Anker lag und von
dort aus sehr erfolgreich gegen alliierte Handelsschiffe
operierte. Nach dem Ende des Ersten
Weltkriegs studierte Prinz Franz Joseph
Forstwissenschaft, Nationalökonomie und
Kunstgeschichte an der Universität München.
Auch im Zweiten Weltkrieg diente er in der
Marine, 1944 wurde er wie alle Prinzen aus
ehemals regierenden Häusern aus der Wehrmacht entlassen. Mit der Übersiedlung nach Hechingen
kam er 1949 einem Wunsch seines Bruders nach. 1956 wurde er aufgrund seines großen
Engagements vor allem für die Vereine der Stadt zum Ehrenbürger ernannt.23 Verheiratet
war Prinz Franz Joseph mit Prinzessin Maria Alix von Sachsen (1901-1990), einer Tochter des
letzten sächsischen Königs Friedrich August III. Ihre Söhne Karl Anton (1922-1993), Meinrad
(geb. 1925) und Emanuel (1929-1999) haben die Villa bis in die 1980er bzw. 1990er Jahre hinein
bewohnt. Die benachbarte Villa Silberburg bezog die mit Dr. Carl Gregor Herzog zu Mecklenburg
(geb. 1933) verheiratete Tochter Maria Margarethe (1928-2006).

Innenansicht der Rotunde der Villa Eugenia.
Erste Hälfte 20. Jahrhundert.

Foto: Genzmer, Bildteil S. 98

Im Jahr 1994 begannen Verhandlungen zwischen der Stadt Hechingen und der Fürstlichen
Hofkammer über einen Kauf der Villa Eugenia durch die Kommune. Eine mögliche Nutzung
schien sich gleichfalls abzuzeichnen: Das damals in Tübingen beheimatete Europazentrum äußerte
den Wunsch, sich im Fürstengarten der Zollernstadt einrichten zu können. Zu Beginn
des Jahres 1995 wechselte die Villa tatsächlich den Besitzer, und 1997 verdichteten sich die Gespräche
zwischen der Stadt Hechingen und dem Tübinger Institut. Da das Europazentrum
selbst damals nur sechs Mitarbeiter hatte, war klar, dass noch an flankierende Nutzungen gedacht
werden musste. Der Leiter des Europazentrums brachte in einem Gespräch mit der „Ho-
henzollerischen Zeitung" die Idee eines Cafes in der Rotunde ins Gespräch: Das würde den
ganzen Fürstengarten aufwerten und Leben reinbringen. Sogar eine Nutzung als Gästehaus
der Landesregierung wurde angedacht. Der Erste Beigeordnete der Stadt Hechingen, Klaus
Conzelmann, zeigte sich in demselben Beitrag optimistisch, dass Nutzungskonzept und Mietvertrag
noch im Sommer 1997 unterzeichnet werden könnten.24

23 Hohenzollerische Zeitung, 6. April 1964.

24 Hohenzollerische Zeitung, 24.5.1997.

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