Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 244
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0248
Thomas Jauch

Der 1982 eingeweihte Neubau ist bis heute im Innern ein moderner Bürobau, der in den letzen
25 Jahren natürlich insbesondere im Bereich der Schalterhalle an die steten Veränderungen
im Bankgeschäft angepasst wurde. Anstelle der ehemals baulich verbundenen Wageremise
und des alten Bierkellers ist ein zweigeschossiges Parkdeck entstanden.

Erhalten blieb die klassizistische Fassadengestaltung des Neuen Schlosses von Rudolf Burnitz.
Die 1878 und 1889 angebrachten Wandmalereien an den Giebeln des Mittelbaus und der
Seitenflügel sind entfernt worden (Abb.: Kreissparkasse im Neuen Schloß Hechingen. [Broschüre
zur Wiedereröffnung 1982]).

2. Altes Schloss9

Wie bereits erwähnt, wurde das Gebäude Schloßstraße 5 im Zusammenhang mit dem Renais-
sanceschloss Graf Eitelfriedrichs um 1580 erbaut, 1704/5 wurde der Dachstuhl erneuert und
wahrscheinlich eine grundlegende Sanierung vorgenommen. Bis ins 18. Jahrhundert diente das
herrschaftliche Gebäude als Fruchtkasten, Zeughaus und Bräuhaus sowie als fürstliche Kanzlei.
1775 ließ Fürst Joseph Wilhelm darin eine fünfklassiges Gymnasium einrichten, das aber bereits
nach 22 Jahren wieder aufgelöst wurde. In den Jahren um 1800 wurde das Gebäude als Prinzenbau
und Prinzessinnenpalais bezeichnet, ein Hinweis auf die Nutzung durch Mitglieder der
Fürstenfamilie. Nach dem Abbruch des gegenüberliegenden Renaissanceschlosses diente das
Alte Schloss10 als Wohnsitz des Fürsten Friedrich Hermann Otto bis zu dessen Tod 1838. 1847
wurde hier der Leichnam von Fürstin Eugenie von Hohenzollern-Hechingen aufgebahrt, die am
1. September auf der Heimreise von einer Kur in Freudenstadt gestorben war. Zwei Jahre später,
1849, ging das Alte Schloss als Teil des Familienvertrags an das Sigmaringer Fürstenhaus über.
Von 1865 bis 1877 war es Sitz der Riblerschen Hofbuchdruckerei mit Zeitungsverlag, für einige
Jahre hatte sich auch das neue Telegraphenamt einquartiert.

1874 schließlich gelangte das Alte Schloss an Freifrau Amalie von Billing, die es gegen die Villa
Billing (ehemaliges fürstliches Forstamt in der Zollernstraße) vom Fürsten von Hohenzollem-
Sigmaringen eintauschte. Freifrau von Billing verkaufte das Haus bereits wieder 1876 für
27.000 Mark an die Firma David Levy, einen Trikotwarenverlag. Die Firma ließ vor allem in Tailfingen
Trikotwaren in Lohnarbeit herstellen, unterhielt aber auch eine Produktion im Hechinger
Marstall. Das Alte Schloss wurde als Magazin und für den Versand benutzt, ein Teil des
Gebäudes diente Wohnzwecken. David Levy ließ den Vorbau am Nordeingang anbringen und
den umzäunten Vorgarten anlegen.

9 Zur Darstellung wurde insbesondere auch die Akte "Altes Schloss" des Stadtarchivs Hechingen (A 200,
Reg.-Nr. 1539) und für die Sanierung ab 2000 die entsprechenden Gemeinderatsprotokolle und -unterlagen
herangezogen.

10 "Seit dem Abbruch des alten [Renaissanceschlosses; Anm. d. Verf.] und dem Bau des neuen Schlosses
führt das gegenüberliegende Prinzessinnenpalais gemeinhin die Bezeichnung 'Altes Schloss'" (Ludwig
Egler: Chronik der Stadt Hechingen. Hechingen 1887, S.196).

244


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0248