Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 288
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0292
Stefan Schmidt-Lawrenz stellt in seinem Beitrag die neuesten Funde aus dem ehemaligen römischen
Gutshof von Hechingen-Stein vor. Alamannische Siedler nahmen den Platz, nicht aber
die Steingebäude, im 6. Jahrhundert in Nutzung und verließen ihn im 8. Jahrhundert wieder.
Hans-Joachim Schuster untersucht in seinem Beitrag zum Landkreis Tuttlingen drei Thesen zur
alamannischen Besiedlungsgeschichte an der oberen Donau. Es stellte sich erstens heraus,
dass der Anteil der Siedlungen mit merowingerzeitlichen Reihengräberfeldern bei -ingen- und
-heim-Orten deutlich höher ist als bei anderen Orten. Zweitens tauchen diese Orte tendenziell
früher in den Urkunden auf als andere. Zum Dritten wurden in diesem Gebiet -heim-Orte häufig
an verkehrsgeografischen Schlüsselpunkten gegründet (S. 72f.).

Christian GildhoffsteWt in seinem Beitrag die Befundlage von Mühlheim-Stetten im Kreis Tuttlingen
vor. Dabei handelt es sich um einen der wenigen Orte, in denen es gelungen ist, sowohl
Teile der Siedlung als auch des dazugehörigen frühmittelalterlichen Gräberfeldes freizulegen.
Christoph Morrisey schildert in seinem Beitrag zu den frühmittelalterlichen Höhensiedlungen
und Befestigungen die meist nur spärliche Fundlage auf dem Lochenstein (BL), dem Gräbe-
lesberg (BL), dem Lehenbühl bei Fridingen (TUT), dem Bergvorsprung, der später die Schalksburg
trägt (BL), dem Plettenberg (BL), der „Statt" westlich von Bergfelden (RW), dem
Dreifaltigkeitsberg (TUT) und Althayingen im Lautertal (RT).

Hier liegt noch ein dringendes Desiderat der Forschung. Es stellt sich in diesem Zusammenhang
die Frage, warum der über Jahrzehnte andauernde Steinbruchbetrieb auf dem Plettenberg
nicht zu planmäßigen, langfristigen archäologischen Untersuchungen durch die zuständigen
Stellen des Landes geführt hat!

Das fünfte Kapitel „Lebensformen" ist das bei weitem umfangreichste und wiederum reich illustriert
bzw. bebildert. Eine Würdigung jedes einzelnen Beitrages würde den Rahmen dieser
Rezension sprengen. Deshalb seien an dieser Stelle die Beiträge aus ganz unterschiedlichen
Fachbereichen wie Archäologie, Paläoanthropologie, Paläozoologie, Paläobotanik etc. nur genannt
: Andreas Willmy, Leben auf dem Lande - die Siedlungen; ders., „...bis er verwest herabfällt
und seine Knochen dort liegen"; Uwe Gross, Die mittelalterliche Wüstung im Gewann
„Lippenöschle", Gemarkung Ulm-Eggingen; Manfred Rösch, Aus Gärten und Feldern der Ala-
mannen; Elisabeth Stephan, Haustiere in alamannischer Zeit; Christina Peek/Susanne Walter,
Nicht in Sack und Asche. Kleidung der Frauen und Männer zwischen Schwarzwald, Neckar
und Donau im frühen Mittelalter; Friedrich Klein, Alamannische Gräber von Ulm-Böfingen;
Klaus Georg Kokkoditis, Gesellschaftsstruktur des frühe Mittelalters; ders., Das Gräberfeld von
Fridingen an der Donau; Jörg Drauschke, Heirat, Handel, Kriegsbeute - archäologische Funde
aus Italien und Byzanz. Fremde Funde im archäologischen Kontext; Uwe Gross, Neue Töpfe -
Keramik als Spiegel fremder Einflüsse in der Alamannia; Helga Schach-Dörges, Das Holzhandwerk
; dies., Das Gräberfeld von Oberflacht; Barbara Theune-Großkopf, Das Leiergrab von
Trossingen; Andreas Willmy, Schmieden, gießen, zieren, flicken - das Metallhandwerk; ders.,
Versteckfund vom Runden Berg - von Schmieden und Wagnern; Christiane Peek/Susanne Walter
, Textil und Lederhandwerk; Joachim Wahl, Leben und Sterben im frühen Mittelalter; Zuzana
Obertovä, Die „Körpersprache" der Alamannen von Horb-Altheim; Rainer Schreg, Wohin die
Toten gingen...Begräbnisformen des frühen Mittelalters; ders., Das Gräberfeld von Ebingen;
Christoph Morissey, Schömberg - neue Gräber in alten Hügeln; Elisabeth Stephan, Beritten ins
Jenseits - Pferdebestattungen in alamannischer Zeit; Dietlind Hachmeister, Langenau „Kies-
gräble" - letzte Fahrt ins Totenreich.

Das sechste Kapitel trägt den Titel „Von Wotan zu Christus" und enthält je einen Beitrag von
Dieter Quast und Renate Karoline Adler sowie sechs Beiträge von Barbara Scholkmann.
Zunächst widmet sich Barbara Scholkmann der vorchristlichen Glaubenswelt der Alamannen,

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