Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 298
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0302
hatten.

Gebhardt, durch zahlreiche Publikationen zur Human- und Kulturgeographie als Kenner der
Materie ausgewiesen, hat sich mit zwölf Mitautoren viel Fachwissen ins Boot geholt, allessamt
Autoren, die sich schon auf verschiedene Weise zuvor mit der Geographie Südwestdeutschlands
beschäftigt haben.

Ein ausführliches Literaturverzeichnis rundet das Werk ab, wenn auch die Titel bisweilen eher
die Schwerpunkte der einzelnen Autoren berücksichtigen. Vermisst werden etwa die Arbeiten
Friedrich Huttenlochers zur naturräumlichen Gliederung des Landes, die vielfach immer noch
unübertroffene Kurzcharakterisierungen einzelner Landschaften bieten.
Betont wird im Vorwort die verstärkte Ausrichtung einerseits auf landeseinheitliche Themen
sowie die Einbettung in den deutschen und europäischen Kontext, andererseits auf historischgeographische
Betrachtungen. Gegliedert ist das Buch in Abschnitte mit einleitenden Bemerkungen
Hans Gebhardts (Geographische Landeskunde heute?; S. 17-27), zum Land im
deutschen und europäischen Kontext (Baden-Württemberg: Raum und Grenzen; S. 28-53), der
Binnengliederung (Räumliche Kontraste innerhalb Baden-Württembergs; S. 54-180), historischen
Entwicklungen (Historische Geographie: Kulturlandschafts- und Territorialentwicklung;
S. 181-244) sowie einzelnen Landschaften und ihren Aspekten (Regionale Geographie: Kulturlandschaften
und Wirtschaftsgebiete; S. 245-357).

Gliederung und Inhalt wirken bisweilen etwas konstruiert und nicht ganz so stimmig und geschlossen
wie der vorhergehende Band Borcherdts. Zum Einen ist dies sicher dem anzuerkennenden
Bemühen geschuldet, Aspekte der modernen Wirtschafts- und Sozialgeographie
verstärkt einfließen zu lassen, zum Anderen sicher auch der größeren Zahl von Autoren. Im Kapitel
„Altsiedelgebiete versus Jungsiedelgebiete" (S. 62-70) von H. Gebhardt wirkt schon der
Titel etwas deplatziert und sachlich nicht treffend (wie auch die vielen „Kontrapunkte"). Inhaltlich
ließe sich hier vieles diskutieren, insbesondere auch die doch etwas schlichte Definition
des Altsiedeilandes als alle Gebiete, die bis 900 n.Chr. erschlossen wurden. Hier finden sich
etwa Abweichungen zu den Ausführungen von H. Grees „Zur Diskussion um die Siedlungsgenese
in Südwestdeutschland" (S. 200-213), dessen Beitrag sich wiederum mehrfach thematisch
überschneidet mit dem Abschnitt von W. Schenk und R. Schreg zu den „Grundlinien
der Siedlungs- und Kulturlandschaftsentwicklung in Südwestdeutschland von den ersten Bauern
bis zum Ende des Mittelalters" (S. 183-199). Gerade hier wird immer wieder das Ringen
um angemessene Worte sichtbar, komplexe und langandauernde Vorgänge in wenige Sätze
zu pressen - was zumeist auch gut und fundiert gelang.
Zuletzt sei auf einige kleine Unstimmigkeiten verwiesen.

- S. 59 Abb. 14 „Naturräumliche Gliederung" wird als Quelle „Hans-Joachim Rosner, 2007"
angegeben, die sich aber nicht erschließt, zumindest fehlt die Angaben im Verzeichnis der abgekürzt
zitierten Literatur. Offenbar ist hier eine graphische Überarbeitung gemeint.

- S. 31 f. wimmelt es von nicht leicht erschließbaren Fachbegriffen europäischer Strukturpolitik
, die man auch als Unwörter bezeichnen könnte. Zumindest dem unbedarften Leser erschließen
sich Begriffe wie „Japanische Korridore" in Abb. 2 kaum und hätten vielleicht doch
einer Erläuterung bedurft.

- S. 58: abgesehen von einigen wenigen starken Karstquellen entspringen doch die meisten
Flüsse notwendigerweise als „unspektakuläres Rinnsal", ein Schicksal das also der Neckar mit
vielen anderen Gewässern teilt. Auch der Begriff „weitgespannte Reliefpartien" ist als nichtssagendes
Kunstwort erklärungsbedürftig und ließe sich vielleicht mit Landschaftspartien umschreiben
.

-Sehr problematisch ist m. E. auch die Behandlung nur ausgewählter Regionen. Sollen diese
stellvertretend für das ganze Bundesland stehen? Hier ist die exemplarische Darstellung schon

298


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0302