Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 299
(PDF, 59 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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aus sachimmanenten Gründen wenig sinnvoll, heißt es doch, es solle in diesen Abschnitten jeweils
das Spezifische und Charakteristische herausgearbeitet werden, was exemplarisch ja
wohl nur für die Arbeitsweise, nachvollziehbar kaum jedoch für die Ergebnisse gelten kann.
Die fehlenden Regionen werden bei Bedarf doch immer wieder schmerzlich vermisst werden.
Die Begründung, mit dieser Arbeitsweise den vorgesehenen Umfang nicht überschreiten zu
wollen kann eine fachlich tragfähige Erklärung natürlich nicht ersetzen; hier hätten andere Lösungen
angedacht werden müssen.

Insgesamt liegt mit dem vorgestellten Band eine beachtenswerte Neukonzeption vor, die trotz
mancher Unstimmigkeiten die Aufgabenstellung und Thematik einer modernen Geographischen
Landeskunde weitgehend meistert. Ob und wie man es besser machen könnte, bleibt
eine offene Frage.

Tübingen Christoph Morrissey

Der deutsche Südwesten. Regionale Traditionen und historische Identitäten. Hans-Georg Wehling
zum Siebzigsten. Mit Beiträgen von Dieter Langewiesche, Peter Steinbach u.a. Stuttgart:
Kohlhammer Verlag 2008. 248 S.

Der Band versammelt 14 Beiträge, deren Gegenstand vor allem das Württemberg des 19. und
20. Jahrhunderts ist. Thematische Schwerpunkte sind - in Analogie zu den Forschungsinteressen
des Jubilars - die Parteienlandschaft und die politische Kultur, mit starker Berücksichtigung
der großen Konfessionen. Die Beiträge sind von sehr unterschiedlicher Qualität, teils
innovativ, teils solide und informativ, teils überdehnt und wenigstens passagenweise entbehrlich
. Zu den Glanzstücken zählt der Essay von Klaus-Jürgen Matz über die historische Identität
der deutschen Bundesländer - ein sorgfältig begründetes Ranking mit elegant-geistreichen
Formulierungen, etwa über die „juvenile Omnipotenzphantasien" mancher Landespolitiker
bei ihrem Versuch, einer Region oder einem Land eine Identität anzudichten. Andere Beiträge
erscheinen zumindest als überlang, denn das dort über Michael Jung und seine „fröhlichen
Grablieder" Gesagte ist nun wirklich nichts Neues, so wenig wie das ebenda zum Besten Gegebene
über Matthias Erzberger.

Deutlich hebt sich in den Beiträgen von Dieter Langewiesche, Wolfgang Zimmermann und
Reinhold Weber das württembergische Profil in der Struktur der Parteienlandschaft heraus;
dies gilt für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ebenso wie für die Zeit der Weimarer Republik
. Die regierungstragenden Parteien, im Kaiserreich die Deutsche Partei, die Volkspartei,
in der Weimarer Zeit das Zentrum und der Württembergische Bauern- und Weingärtnerbund,
werden in ihrem sozialen Rekrutierungsfeld und in ihrer Programmatik mit aller wünschenswerten
Deutlichkeit und Plastizität vorgestellt. Die Auswirkungen der unterschiedlichen Kommunalverfassungen
, der unterschiedlichen Personalrekrutierung der Justiz und insbesondere
der unterschiedliche Regierungsstil in Württemberg und Preußen in den letzten Jahrzehnten
des Kaiserreichs kann Bernhard Mann sehr deutlich machen. In allen Punkten unterscheidet
sich Württemberg nach Manns expliziter Gegenüberstellung mit Preußen durch ein Mehr an
Liberalität und faktischer Parlamentsbeteiligung. Auch die Beiträge von Dieter Langewiesche
(Liberale und Demokraten in Württemberg im 19. Jahrhundert) und Peter Steinbach (Baden als
Verfassungsstaat in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts) zeichnen das Bild eines liberalen
Südwestens, der in Institutionen und Regierungsstil sich vorteilhaft von Preußen abhob. An-

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