Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 17
(PDF, 60 MB)
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Siedlungen, Gräber, Ortsnamen und Verkehrsverbindungen der Alemannenzeit.

3. FRÜHE FUNDE UND NACHNUTZUNG RÖMISCHER SIEDLUNGSRESTE

Die spärlichen frühen Funde aus dem 3. bis 5. Jahrhundert, die also zum Teil in die
spätrömische Zeit zu datieren sind, können in der Regel nicht unmittelbar mit einer
ständigen Besiedlung in Verbindung gebracht werden11. Bei Albstadt-Ebingen (Kien-
tenstraße) deuten Keramikfunde aus dem eben genannten Zeitraum auf eine zeitweilige
Siedlung hin. Bei Dotternhausen wurde Siedlungskeramik aus dem 4. Jahrhundert gefunden
, wobei davon auszugehen ist, dass diese Siedlung nicht dauerhaft bestand. Die
Annahme wird dadurch bestärkt, dass die im Jahre 2008 ausgegrabenen Grabstätten offenbar
alle in das 7. Jahrhundert zu datieren und vermutlich unterschiedlichen Hofstätten
zuzuordnen sind. Dotternhausen scheint möglicherweise, wie Bitz, ein Beispiel für
einen Ort zu sein, der zwar archäologisch früh mit Funden zu belegen ist, der jedoch
zunächst nicht dauerhaft besiedelt war und dessen Name sich erst auf eine spätere Siedlung
beziehen dürfte. Dies deckt sich mit den Erkenntnissen der Ortsnamenforschung,
denn ihr zufolge stellen die -hausen-Orte Siedlungen dar, die im Verlaufe des 7. Jahrhunderts
während des jüngeren Landesausbaus entstanden sind, was wiederum in Einklang
mit den aktuellen Grabungsergebnissen steht12. Der Name der älteren Siedlung(en)
aus dem 4. Jahrhundert dürfte also nicht erhalten geblieben sein. Ahnliches gilt für
Funde in der Nähe von Balingen-Endingen: Hier können einige wenige Scherben in
das 4. Jahrhundert datiert werden. Ein Zusammenhang mit dem in der Nähe liegenden
Reihengräberfeld, das der kleineren, abgegangenen Siedlung Stetten zugeordnet wird,

11 Zusammenfassend neuerdings: Helga Schach-Dörges: Spuren der neuen Siedler. In: Alamannen
zwischen Schwarzwald, Neckar und Donau (wie Anm.l), S. 31 — 37. - Beilharz, Die Alamannia wird
fassbar (wie Anm. 2). — Zu Funden im Zollernalbkreis aus der frühen Zeit ohne Hinweise auf entsprechende
Siedlungen: Von der Lochen liegen Streufunde aus alemannischer Zeit vor (Schnalle,
Riemenzunge, Riemendurchzug), die aber nicht unbedingt auf eine Besiedlung zu dieser Zeit schließen
lassen (Schmitt, Alamannen im Zollernalbkreis (wie Anm. 1), S. 133). Auch die Funde bei Salmendingen
(Schmitt, Alamannen im Zollernalbkreis (wie Anm. 1), S. 156f.) und auf dem Gräbelesberg
bei Laufen (Schmitt, Alamannen im Zollernalbkreis (wie Anm. 1), S. 139f.) lassen nicht auf eine
frühe, kontinuierliche Besiedlung schließen.

12 Zu den aktuellen, vorläufigen Ergebnissen der Ausgrabungen des Jahres 2008 bei Dotternhausen:
Frieder Klein: Zwei Grabhügel bei Dotternhausen, Zollernalbkreis. In: Archäologische Ausgrabungen
in Baden-Württemberg 2008, S. 61 — 63. - Hans Jänichen: Der alemannische und fränkische
Siedlungsraum: 1. Ortsnamen auf -ingen, -heim und -dorf; 2. Ortsnamen auf -hausen, -hofen, -Stetten,
-statt und -weiler, in: Historischer Atlas von Baden-Württemberg, hg. v. der Kommission für geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg, Stuttgart 1972, Erläuterungen IV, 1-2. - Hoeper,
Die Ortsnamen im Breisgau (wie Anm. 3), S. 93ff. - Schreg, Siedlungslandschaft (wie Anm. 7),
S. 56£, 61.

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