Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 39
(PDF, 60 MB)
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Siedlungen, Gräber, Ortsnamen und Verkehrsverbindungen der Alemannenzeit.

Die Fundsituation bei Stetten/Haigerloch ist unsicher, denn die Funde könnten auch
auf das dort abgegangene Gailhofen zu beziehen sein. Meßstetten und Heinstetten, die
beiden -stetten-Orte auf der Alb, wurden demgegenüber nicht wüst, vielleicht deshalb
nicht, weil sich keine konkurrierende größere Siedlung im näheren Umfeld befand. Auffallend
ist, dass zumindest die -stetten-Orte bei Balingen und sodann Ehestetten in der
Nähe einer Römerstraße lagen, die bei der Anlage dieser Siedlungen möglicherweise
eine Rolle gespielt hat60.

10.3. -HAUSEN-ORTE

Klammert man den Sonderfall Dotternhausen aus, der schon oben behandelt wurde,
so erscheinen einige -hausen-Orte erst ab etwa 700 archäologisch belegt (Bietenhausen,
EMZ 57; Anhausen, bei Ostdorf im Eyachtal, abgeg., EMZ keine Angabe möglich).
Zwei andere -hausen-Orte sind durch eine Urkunde aus dem Jahre 793 belegt, nämlich
Zillhausen (EMZ 37, Vorbergzone der Alb) und ein Juchhausen, das wohl mit einem
bei Täbingen (EMZ 48) abgegangenen Hausen zu identifizieren ist, dessen Lage bisher
nicht ermittelt wurde61. Charakteristischerweise wurden zwei dieser während des Landesausbaus
besiedelten Orte wüst.

Die -hausen-Orte stehen möglicherweise in Zusammenhang mit einer gewissen herrschaftlich
gelenkten Besiedlung. Zillhausen könnte zu einer Gruppe von -hausen-Orten
gehört haben, die um den Herrschafts sitz Burgfelden von einem adligen Herrn etwa
ab dem Ausgang des 7. Jahrhunderts gegründet wurden, wie Hans Jänichen vermutete.
Abgesehen von dem schriftlich erwähnten Zillhausen fehlen aber archäologische und
urkundliche Belege für diese Orte in dieser frühen Zeit. Bemerkenswert ist der Kranz
von sieben -hausen-Orten um Burgfelden, von denen fünf wüst wurden, allemal62. Ein
ähnliches Phänomen findet sich im oberen Schlichemtal mit fünf -hausen-Orten, von
denen Jänichen annahm, dass sie eine Siedlungseinheit um den Hof Winzeln (bei Hausen
am Tann) als Herrschaftssitz und die spätere Burg Wenzelstein bildeten. Auf dem Kleinen
Heuberg lassen sich mehrere -hausen-Orte vielleicht dem Herrensitz Isingen-Rosenfeld
zuzuordnen63.

60 Dieser Hinweis bezüglich der -stetten-Orte bei Balingen findet sich bei Kuhn, Die Zeit davor
(wie Anm. 13), S. 18f£

61 Landkreis Balingen (wie Anm. 1), Bd. 2, S. 173, 792, 923. - Zu Zillhausen: Kuhn, Die Zeit davor
(wie Anm. 13), S. 21.

62 Zillhausen, Bezenhausen, Lützenhausen, Stockenhausen, Waldhausen, Hauboldshausen,
Margrethausen: Jänichen, Siedlung im oberen Schlichemtal (wie Anm. 31), S. 37ff.

63 Ratshausen, Kernhausen (aufgeg. in Ratshausen), Hausen am Tann, Waltershausen, Weiherhausen:
Jänichen, Siedlung im oberen Schlichemtal (wie Anm. 31), S. 37ff. - Ders., Die Entwicklung der
Siedlungen (wie Anm. 15), S. 209. - Landkreis Balingen (wie Anm. 1), Bd. 2, S. 407f£, 662f. - Zu den
-hausen-Orten als Hinweise auf Gehöfte: Schubert, Entwicklungsformen der Grundherrschaft
(wie Anm. 42), S. 81.

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